Klartext März 2016 | Page 5

Attraktivität senken 5 führungen). Wie soll das mit 5‘000 Betten gehen? Die „Dublin-Lüge“ Bereits viele europäische Staaten haben die Anwendung des DublinAbkommens suspendiert. Demgegenüber glaubt die Schweiz nach wie vor an dieses wirkungslose Verteilkonzept. 40 Prozent aller Asylbewerber will das Staatssekretariat für Migration mit dem revidierten Asylgesetz im Rahmen des „DublinAbkommens“ in den ersten Wochen nach Ankunft bereits an das zuständige EU-Land der ersten Registrierung überstellen. Das „Dublin-Abkommen“ ist toter Buchstabe, wie die Zahlen deutlich zeigen. Im Jahr 2015 konnte die Schweiz von 17‘377 mutmasslichen „Dublin-Fällen“ nur 2‘461 Personen effektiv an die Länder ihrer ersten Registrierung überstellen. Als Folge des Dublin-Abkommens musste die Schweiz 2015 noch 558 Personen von anderen Dublin-Staaten übernehmen. Anstatt 40 Prozent aller Asylbewerber können heute in Wahrheit nur gerade knapp 6 Prozent an «Dublin-Staaten» überstellt werden, Tendenz rückläufig. Die Asylgesetzrevision wird alleine schon wegen diesen falschen Annahmen nicht funktionieren. Falsches Signal zum falschen Zeitpunkt Möglichst viele Migranten sollen mit dieser Asylgesetzrevision in gut ausgerüsteten Bundeszentren empfangen, rundum betreut, umfassend medizinisch versorgt und mit einer kostenlosen Rechtsvertretung und Beratung (Gratisanwalt) ausgestattet werden. Ein Grossteil dieser Menschen wird in der Schweiz bleiben, obwohl sie in ihrer Heimat nicht an Leib und Leben bedroht sind. Nicht einmal 9‘000 Personen, deren Asylgesuch abgelehnt wurde, Anstatt 40 Prozent aller Asylbewerber können heute in Wahrheit nur gerade knapp 6 Prozent an «Dublin-Staaten» überstellt werden, Tendenz rückläufig. haben die Schweiz vergangenes Jahr kontrolliert verlassen. Im Verhältnis zur Zahl der neuen Asylgesuche sind dies gerade einmal 23 Prozent. «Die Asylgesetzrevision will die bisherige Willkommenskultur noch ausbauen statt begrenzen. Sie hat letztendlich zum Ziel, möglichst viele illegale Einwanderer, Wirtschafts- und Sozialmigranten in unserem Land aufzunehmen, egal ob sie an Leib und Leben bedroht sind oder nicht.» Eine allfällige Beschleunigung der Verfahren bringt also dem Grossteil der Asylbewerber Gewissheit, hier bleiben zu können – und zwar noch schneller als bisher. Das Ziel der Gesetzesrevision verkehrt damit ins Gegenteil. Die Attraktivität der Schweiz für Schlepper und illegale Migranten steigt durch die Revision des Asylgesetzes weiter an, während andere