Klartext August 2013 | Page 2

2 Editorial Die Schweiz vor Augen D ie SVP hat über den Sommer erneut Themen angepackt, die für die Zukunft unseres Landes von zentraler Bedeutung sind. So haben wir eine Diskussion über das Verhältnis von Landesrecht und internationalem Recht lanciert und prüfen eine Volksinitiative in diesem Bereich. Das Bundesgericht hat im vergangenen Oktober in einem Fall, in dem es um die Ausweisung eines wegen Drogenhandels verurteilten Mazedoniers ging, mit Blick auf die Umsetzung der Ausschaffungsinitiative, festgehalten, dass es auch nicht zwingendes Völkerrecht höher gewichtet als die Bundesverfassung und die Bundesgesetze. Damit hat das Gericht einerseits in einen laufenden Gesetzgebungsprozess eingegriffen und andererseits die rechtliche Souveränität der Schweiz preisgegeben sowie die Verantwortung für die schweizerische Rechtsordnung dem internationalen Recht und internationalen Gerichten übertragen. Parallel dazu will der Bundesrat die Schweiz institutionell an die EU anbinden. Die Entwicklung des EURechts soll in zentralen Bereichen zwingend übernommen werden und die Schweiz soll sich der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs unterwerfen. Auch hier geht es also um die Unabhängigkeit und die recht- liche Selbstbestimmung unseres Landes. rationsförderung neu als Staatsaufgabe im Ausländergesetz verankern. Im Giesskannenprinzip sollen jährWenn die Volksrechte und die direkte lich Hunderte von Millionen Franken Demokratie in Gefahr sind, braucht es von Bund, Kantonen und Gemeinden die SVP. Eine parteiinterne Arbeits- zur Förderung der Integration mittels gruppe hat deshalb in den letzten Mo- Begrüssungsprogrammen, kostenlonaten konkrete Wege aufgezeigt, wie sen Integrationskursen und anderen die Schweiz ihr eigenes Recht behalten interkulturellen Vermittlungsprojekkann. Das Volk muss in unserem Land ten eingesetzt werden. auch in Zukunft das letzte Wort haben, nicht fremde Richter und Behörden. Dabei ist der Sachverhalt einfach. Wer Unsere Vorschläge wollen wir nun in vom Ausland in die Schweiz wandert eine breite Diskussion geben. Danach und sich hier niederlässt, hat sich den ist zu entscheiden, ob eine Volksiniti- hiesigen Regeln anzupassen, einer Arative ergriffen wird. Wir begleiten zu- beit nachzugehen und sich in die Gedem die vom Bundesrat angestrebten sellschaft zu integrieren. Zuwanderer, Verhandlungen mit der EU eng und die sich weigern, die Sprache der jewerden auch hier jedes Verhandlungs- weiligen Landesgegend zu erlernen, ergebnis, das fremde Richter oder eine sich nicht an die Schweizer Rechtsautomatische Rechtsübernahme bringt ordnung sowie die hiesigen Gepflomit aller Kraft bekämpfen. genheiten halten und auf Kosten des Staates leben, sind nicht integrationsIntegration als Staatsaufgabe? willig und haben in der Schweiz nichts Ein anderes aktuelles Geschäft be- verloren. Die SVP wird diese Grundschäftigt uns in den nächsten Mona- sätze in den nun anstehenden Gesetten auf parlamentarischer Ebene. Volk zesberatungen konsequent verfolgen. und Stände haben im Jahr 2010 einen Integrationsartikel in der Verfassung klar verworfen und damit bestätigt, dass Integration keine Staatsaufgabe ist. Vielmehr ist es die Aufgabe der Zugewanderten, sich unseren Gepflogenheiten anzupassen und sich zu in- Toni Brunner tegrieren. Präsident SVP Schweiz Doch der Bundesrat will die Integ-