Klartext April 2013 | Page 7

W ussten Sie, dass das Schweizer Stimmvolk 1985 nur Ja zur neuen Autobahnvignette sagte, weil damals von einer provisorischen und auf einige Jahre beschränkten Massnahme als Hilfe für die gebeutelte Bundeskasse die Rede war? Zehn Jahre später wurde die Vignette auf unbestimmte Zeit verlängert und gleichzeitig die Gebühr von 30 auf 40 Franken erhöht. Jetzt sollen die Strassenbenutzer auf zwei und vier Rädern weiter ge- senbenutzer vorerst kein Mehrwert entsteht. Denn, ob das zusätzliche Geld tatsächlich für den angekündigten Ausbau des Nationalstrassennetzes gebraucht werden wird, ist eine andere Frage. Zudem werden schon heute die effektiven Strassenkosten von den Benutzern des privaten Motorfahrzeugverkehrs zu 115 Prozent gedeckt; die Eigenwirtschaftlichkeit ist also gewährleistet. Mittel der Strasse zweckentfremdet Der Verkehr auf den Schweizer Strassen hat stark zugenommen. Innert 20 Jahren hat sich die Frequenz auf den Autobahnen verdoppelt. In dieser Zeit ist auch die Bevölkerung, vor allem durch die Zuwanderung, um eine Million Personen gewachsen. Die Strasseninfrastruktur hinkt dieser Entwicklung jedoch stark hinterher. Die Verkehrswege müssen dringend der neu© 2013 - Karl-Heinz Hug en Situation angepasst, respektive Die Nationalräte Nadja Pieren (BE) und Walter Wobausgebaut werden, mann (SO) kämpfen gegen mehr Abgaben. ansonsten wird es schröpft werden, und zwar massiv. Mit zu einem regelrechten Kollaps kommen. einer Erhöhung auf 100 Franken, was Der notwendige Ausbau wird zweifellos einer Steigerung um 150 Prozent ent- viel Geld kosten. Es wird nun versucht, spricht, sollen wegen der neuen Aufga- die Verkehrsabgaben, wie z.B. den Preis benteilung zwischen Bund und Kantonen für die Autobahnvignette und den Treibdie Mehrkosten beim Bund auf die Ver- stoffzollzuschlag, schrittweise zu erhökehrsteilnehmer abgewälzt werden und hen. Ist dies aber auch berechtigt und das, obwohl substantiell für die Stras- notwendig? Betrachtet man die aktuellen JETZT! iben Nein zu einer Gebührenerhöhung von 150 Prozent, Nein zu immer mehr Abgaben, Gebühren und Steuern beim Privatverkehr, Nein zu massiven Kostenfolgen für KMU und Nein zur Bevorzugung von Ausländerinnen und Ausländern! m unters du re ch Nein zu noch mehr Abgaben Referen Referendum 7 Referendumsbogen beigelegt Abgaben beim Privatverkehr etwas genauer, kommt man schnell zum Schluss, dass dieser heute schon Riesensummen an den Staat abgibt. Die Gesamteinnahmen des Bundes aus Strassen-, Auto- und Motorradsteuern beliefen sich 2011 auf nahezu 9,5 Milliarden Franken. Das waren rund 270 Millionen Franken mehr als im Jahr zuvor und entspricht fast einem Sechstel der gesamten Fiskaleinnahmen des Bundes. Rund 4 Milliarden flossen in die allgemeine Bundeskasse und 2 Milliarden gingen an den öffentlichen Verkehr. Dazu kommen noch rund 2 Milliarden Franken von den Motorfahrzeugsteuern in den Kantonen. Die Steuerbelastung pro Liter Benzin und Diesel beträgt gegen 90 Rappen, also rund 50 Prozent des Gesamtpreises. Nun muss zuerst auch beim Privatverkehr, wie bei der Bahn, bezüglich Ausbau, Kosten und Finanzierung eine Gesamtschau gemacht werden. Planlose und scheib