Klartext April 2012 | Page 11

Volksabstimmung 11 Tiefere Steuern – mehr Eigentum Am 17. Juni kommt die Volksinitiative „Eigene vier Wände dank Bausparen“ des Hauseigentümerverbandes vors Volk. Stimmten wir darüber nicht schon ab? Nicht ganz, im Gegensatz zur nur knapp abgelehnten Initiative vom März handelt es sich hier um einen moderateren und ausgereifteren Vorschlag. von Nationalrat Lukas Reimann, Wil (SG) W ie funktioniert Bausparen: Der auf ein Bausparkonto jährlich einbezahlte Betrag kann vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Der Bausparer muss also weniger Steuern zahlen, deshalb kann er auch mehr sparen. Der im März als zu hoch kritisierte Bauspar-Abzug von Fr. 15‘000 beträgt bei dieser Initiative nur noch maximal Fr. 10‘000 pro Person und Jahr während maximal 10 Jahren. Mit dieser Variante sollte nun eine Mehrheit gefunden werden, um das erfolgreiche Bauspar-Modell in der Schweiz einzuführen und die Eigentumsquote bei Wohneigentum zu erhöhen. liche Wohnbauten, denn die heutigen Mieterinnen und Mieter wohnen ja auch bereits in gemieteten Wohnungen oder Häusern. Grundsätzlich gilt jedoch, wer ein zusätzliches Verbauen der Schweiz verhindern will, muss die Zuwanderung begrenzen. Heute hat die Schweiz eine der allertiefsten Eigentumsquoten. Im benachbarten Ausland wohnen teilweise über 80% der Bevölkerung in den eigenen vier Wänden, in der Schweiz sind es nur 39%. Der Traum scheitert gerade für viele junge Familien am benötigten Eigenkapital. Dank dem Bausparen werden wesentlich mehr Menschen den Traum vom Eigenheim verwirklichen können als dies heute der Fall ist. Die Behauptung, dass Bausparen nur den Reichen helfe, ist falsch. Die Erfahrungen mit dem Bausparen im Kanton Basel-Landschaft zeigen auch, dass sich das Bausparen vorwiegend an sogenannte „Schwellenhaushalte“ mit einem Bruttoeinkommen zwischen Fr. 60‘000.- und 100‘000.- richtet. 44% der Bausparer im Kanton BaselLandschaft sind junge Familien mit Kindern. Rund 36% aller Mieterhaushalte in der Schweiz gehören gemäss dem Bundesamt für Statistik in diese Einkommenskategorie. D.h., etwa 1,2 Mio. Schweizer Haushalte sind potenzielle Bausparhaushalte mit mittlerem Einkommen. Mit dem Geld aus dem Bausparen kann und soll vorwiegend bestehendes Wohneigentum erworben werden, es geht also nicht einfach um zusätz- Das Bausparen ist ein sehr günstiges und äusserst effizientes Mittel, die Weniger Steuerabgaben, mehr Eidringend notwendige Wohneigen- gentum – diese Vorlage verdient ein tumsförderung voranzutreiben. Ge- klares Ja. rade d