Volksabstimmung 11
Tiefere Steuern – mehr Eigentum
Am 17. Juni kommt die Volksinitiative „Eigene vier Wände dank Bausparen“ des Hauseigentümerverbandes vors Volk. Stimmten wir darüber nicht schon ab? Nicht ganz, im Gegensatz zur nur knapp
abgelehnten Initiative vom März handelt es sich hier um einen moderateren und ausgereifteren Vorschlag.
von Nationalrat Lukas Reimann,
Wil (SG)
W
ie funktioniert Bausparen:
Der auf ein Bausparkonto
jährlich einbezahlte Betrag
kann vom steuerbaren Einkommen
abgezogen werden. Der Bausparer
muss also weniger Steuern zahlen,
deshalb kann er auch mehr sparen.
Der im März als zu hoch kritisierte
Bauspar-Abzug von Fr. 15‘000 beträgt bei dieser Initiative nur noch
maximal Fr. 10‘000 pro Person und
Jahr während maximal 10 Jahren.
Mit dieser Variante sollte nun eine
Mehrheit gefunden werden, um das
erfolgreiche Bauspar-Modell in der
Schweiz einzuführen und die Eigentumsquote bei Wohneigentum zu erhöhen.
liche Wohnbauten,
denn die heutigen
Mieterinnen
und
Mieter wohnen ja
auch bereits in gemieteten Wohnungen oder Häusern.
Grundsätzlich gilt
jedoch, wer ein zusätzliches Verbauen
der Schweiz verhindern will, muss die
Zuwanderung begrenzen.
Heute hat die Schweiz eine der allertiefsten Eigentumsquoten. Im
benachbarten Ausland wohnen
teilweise über 80% der Bevölkerung in den eigenen vier Wänden,
in der Schweiz sind es nur 39%.
Der Traum scheitert gerade für viele
junge Familien am benötigten Eigenkapital. Dank dem Bausparen werden wesentlich mehr Menschen den
Traum vom Eigenheim verwirklichen
können als dies heute der Fall ist.
Die Behauptung,
dass
Bausparen
nur den Reichen
helfe, ist falsch.
Die
Erfahrungen
mit dem Bausparen im Kanton
Basel-Landschaft
zeigen auch, dass
sich das Bausparen
vorwiegend an sogenannte „Schwellenhaushalte“ mit
einem
Bruttoeinkommen zwischen
Fr. 60‘000.- und 100‘000.- richtet.
44% der Bausparer im Kanton BaselLandschaft sind junge Familien mit
Kindern. Rund 36% aller Mieterhaushalte in der Schweiz gehören gemäss
dem Bundesamt für Statistik in diese Einkommenskategorie. D.h., etwa
1,2 Mio. Schweizer Haushalte sind
potenzielle Bausparhaushalte mit
mittlerem Einkommen.
Mit dem Geld aus dem Bausparen
kann und soll vorwiegend bestehendes Wohneigentum erworben werden,
es geht also nicht einfach um zusätz-
Das Bausparen ist ein sehr günstiges
und äusserst effizientes Mittel, die Weniger Steuerabgaben, mehr Eidringend notwendige Wohneigen- gentum – diese Vorlage verdient ein
tumsförderung voranzutreiben. Ge- klares Ja.
rade d