Klartext April 2011 | Page 9

Kantonale Wahlen 9 den Wählerinnen und Wählern. Kontinuierlicher Aufbau im Kanton Tessin Im Kanton Tessin hat die SVP eine markante Wahlkampagne geführt, die sogar in der Deutschschweiz wahrgenommen wurde. Die SVP Tessin konzentrierte sich dabei konsequent auf die Themen, welche die Bevölkerung im Tessin am meisten beschäftigen: die hohe Ausländerkriminalität als Folge von Schengen, die grossen Probleme mit dem steigenden Zustrom von Grenzgängern und die italienischen Angriffe auf den Finanzplatz und Wirtschaftsstandort Tessin. Die SVP Tessin konnte mit diesen Themen, trotz starker Konkurrenz durch die Lega, ihren Wähleranteil ausbauen (+0,5%). In dieser Wahl hat man zudem bewusst auf eine eigene Kandidatur für den Regierungsrat verzichtet, um der Lega einen zweiten Sitz in der Tessiner Regierung zu ermöglichen. Auch diese Strategie ist aufgegangen. Kantone Appenzell-Ausserrhoden und Graubünden sind wegen den Majorzwahlen nicht in der Graphik enthalten. Insgesamt hat die SVP in der zu Ende gehenden Legislatur bei den kantonalen Wahlen +1 Sitz in den kantonalen Parlamenten zulegen können. Dies trotz Verkleinerung der Parlamente in den Kantonen St. Gallen, Freiburg, Waadt, Basel-Stadt, Schaffhausen und Glarus um insgesamt 180 Sitze (insgesamt gibt es noch 2082 kantonale Parlamentssitze) und dem Verlust von 53 Mandaten bei den Abspaltungen in den Wo die SVP bereits seit langem auf einem hohen Wähleranteil angelangt ist, konnten die Ergebnisse konsolidiert werden. In der Westschweiz und im Tessin stimmt der positive Trend. Die Wahlen in den letzten Monaten haben aber auch zwei Dinge deutlich gemacht: Erstens kann die SVP mit ihrer klaren und konsequenten Politik selbst in einem schwierigen Umfeld und mit grossem medialen Gegenwind erfolgreich bestehen. Zweitens machen die Resultate deutlich, dass der Erfolg nicht einfach in den Schoss Gesamthaft auf Kurs Die Graphik veranschaulicht, wie die SVP als einzige der grossen Parteien Zuwachs und Verlust der Sitze in den kantonalen Parlamenten im bei 16 kantonalen Wahlen Vergleich zu früheren Wahlen. Wähleranteile hinzugewinnen konnte. Hingegen verlieren sowohl die SP als auch die Kantonen Bern, Glarus und Graubün- fällt. In allen Kantonen waren grosse FDP 19 der 23 Wahlgänge und die den. Damit ist die SVP mit 563 kan- Anstrengungen und ein ausserordentCVP verliert in 18 kantonalen Wahlen tonalen Parlamentssitzen zur stärksten licher Einsatz notwendig, um die entWähleranteile. Die Graphik veran- Kraft avanciert. Die FDP hat 71 Sitze sprechenden Resultate zu erzielen. schaulicht den relativen Verlust bzw. verloren und hat neu noch 501 Sitze, Für die nationalen Wahlen im Gewinn an Wähleranteilen der vier die CVP verliert gar 83 Sitze und hat Herbst 2011 bedeutet dies, dass die grossen Parteien. Rechnungsbeispiel: neu noch 482 und die SP verliert 98 SVP ihre politischen LösungsansätDie SVP hat beispielsweise im Kan- Sitze und hat neu noch 445 Sitze. Die ze (z.B. in der Ausländer- und Euroton Luzern von 19% Wähleranteil auf Wahlresultate in diesem Frühjahr zei- papolitik) weiter konsequent verfol22.3% im Jahr 2011 zugelegt. Dies gen, dass die SVP im Hinblick auf die gen muss, und dass der Wahlkampf entspricht + 3.3% in absoluten Zahlen eidgenössischen Wahlen im Herbst noch näher und aktiver als bisher oder einem Gewinn von Wählerantei- auf Kurs ist. Wo Ausbaupotential be- bei den Bürgerinnen und Bürgern len von +17% in relativen Zahlen. Die stand, konnte dieses genutzt werden. zu führen ist.