Kantonale Wahlen 9
den Wählerinnen und Wählern.
Kontinuierlicher Aufbau im Kanton
Tessin
Im Kanton Tessin hat die SVP eine
markante Wahlkampagne geführt, die
sogar in der Deutschschweiz wahrgenommen wurde. Die SVP Tessin konzentrierte sich dabei konsequent auf
die Themen, welche die Bevölkerung
im Tessin am meisten beschäftigen:
die hohe Ausländerkriminalität als
Folge von Schengen, die grossen Probleme mit dem steigenden Zustrom
von Grenzgängern und
die italienischen Angriffe
auf den Finanzplatz und
Wirtschaftsstandort Tessin. Die SVP Tessin konnte mit diesen Themen,
trotz starker Konkurrenz
durch die Lega, ihren
Wähleranteil
ausbauen
(+0,5%). In dieser Wahl
hat man zudem bewusst
auf eine eigene Kandidatur für den Regierungsrat
verzichtet, um der Lega
einen zweiten Sitz in der
Tessiner Regierung zu
ermöglichen. Auch diese
Strategie ist aufgegangen.
Kantone Appenzell-Ausserrhoden und
Graubünden sind wegen den Majorzwahlen nicht in der Graphik enthalten.
Insgesamt hat die SVP in der zu Ende
gehenden Legislatur bei den kantonalen Wahlen +1 Sitz in den kantonalen
Parlamenten zulegen können. Dies
trotz Verkleinerung der Parlamente
in den Kantonen St. Gallen, Freiburg,
Waadt, Basel-Stadt, Schaffhausen und
Glarus um insgesamt 180 Sitze (insgesamt gibt es noch 2082 kantonale Parlamentssitze) und dem Verlust von 53
Mandaten bei den Abspaltungen in den
Wo die SVP bereits seit langem auf
einem hohen Wähleranteil angelangt
ist, konnten die Ergebnisse konsolidiert werden. In der Westschweiz und
im Tessin stimmt der positive Trend.
Die Wahlen in den letzten Monaten
haben aber auch zwei Dinge deutlich
gemacht: Erstens kann die SVP mit
ihrer klaren und konsequenten Politik
selbst in einem schwierigen Umfeld
und mit grossem medialen Gegenwind erfolgreich bestehen. Zweitens
machen die Resultate deutlich, dass
der Erfolg nicht einfach in den Schoss
Gesamthaft auf Kurs
Die Graphik veranschaulicht, wie die SVP als einzige der grossen Parteien
Zuwachs und Verlust der Sitze in den kantonalen Parlamenten im
bei 16 kantonalen Wahlen
Vergleich zu früheren Wahlen.
Wähleranteile
hinzugewinnen konnte. Hingegen
verlieren sowohl die SP als auch die Kantonen Bern, Glarus und Graubün- fällt. In allen Kantonen waren grosse
FDP 19 der 23 Wahlgänge und die den. Damit ist die SVP mit 563 kan- Anstrengungen und ein ausserordentCVP verliert in 18 kantonalen Wahlen tonalen Parlamentssitzen zur stärksten licher Einsatz notwendig, um die entWähleranteile. Die Graphik veran- Kraft avanciert. Die FDP hat 71 Sitze sprechenden Resultate zu erzielen.
schaulicht den relativen Verlust bzw. verloren und hat neu noch 501 Sitze, Für die nationalen Wahlen im
Gewinn an Wähleranteilen der vier die CVP verliert gar 83 Sitze und hat Herbst 2011 bedeutet dies, dass die
grossen Parteien. Rechnungsbeispiel: neu noch 482 und die SP verliert 98 SVP ihre politischen LösungsansätDie SVP hat beispielsweise im Kan- Sitze und hat neu noch 445 Sitze. Die ze (z.B. in der Ausländer- und Euroton Luzern von 19% Wähleranteil auf Wahlresultate in diesem Frühjahr zei- papolitik) weiter konsequent verfol22.3% im Jahr 2011 zugelegt. Dies gen, dass die SVP im Hinblick auf die gen muss, und dass der Wahlkampf
entspricht + 3.3% in absoluten Zahlen eidgenössischen Wahlen im Herbst noch näher und aktiver als bisher
oder einem Gewinn von Wählerantei- auf Kurs ist. Wo Ausbaupotential be- bei den Bürgerinnen und Bürgern
len von +17% in relativen Zahlen. Die stand, konnte dieses genutzt werden. zu führen ist.