Klartext April 2011 | Page 5

Ständerat 5 Die SVP erachtet es als vordringliche Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Schweiz weder der EU beitritt, noch einen dem EWR ähnlichen Kolonialvertrag abschliesst. Dies würde die Schweiz sowohl politisch als auch wirtschaftlich massiv schwächen. Ebenso gilt es, den Föderalismus, die Autonomie der Kantone zu stärken. Es sind alle Kräfte im Kampf für die Unabhängigkeit der Schweiz gefragt: Junge, Alte, Entscheidungsfreudige, Besonnene, neue und erfahrene Kräfte. Fall in einem viel höheren Ausmass als im Nationalrat. Die Zahl der Interessenbindungen pro Parlamentarier ist im Ständerat um fast 40% höher als im Nationalrat. Insbesondere sind bei den Mitteparteien die Interessenbindungen und Mandatskumulierungen deutlich stärker ausgeprägt als beim Durchschnitt der anderen Parteien. Selbst- derats - ein Sündenregister. Der konservative, sparsame Kurs der kleinen Kammer ist definitiv zum Mythos geworden. Die neue Ausrichtung wird geprägt durch die Mitte-Parteien CVP, FDP, BDP und GLP. Da das tatsächliche individuelle Stimmverhalten nicht offen gelegt Dunkelkammer Ständerat: Wen oder was vertritt der Ständerat eigentlich? Die Volkswahl im Majorzverfahren hat dazu geführt, dass der Ständerat ein höheres Ansehen und wegen seiner grösseren politischen Homogenität auch einen grösseren Die Referenten an der Pressekonferenz vom 7. April (von links): Ständerat Adrian Einfluss als der Nationalrat besitzt, Amstutz, a. Bundesrat Christoph Blocher (Vizepräsident), Parteipräsident Toni Bruninsbesondere im Differenzberei- ner, Fraktionspräsident Caspar Baader und Vizefraktionspräsident Jean-François nigungsverfahren. Lange galt der Rime. Sie alle stellen sich als Ständeratskandidaten zur Verfügung. Ständerat als die konservative kleine Kammer. Dies hat sich jedoch, wie verständlich müsste man diese Analy- wird, gibt es für den Ständerat prakbereits aufgezeigt wurde, in den ver- se vertiefen in Bezug auf die Art der tisch keine empirischen Untersuchungangenen Jahren gründlich geändert. Mandate und Bindungen und trotzdem gen zum tatsächlichen Stimmverhalten Es wird oft positiv dargestellt, dass in zeigt sie die Abhängigkeiten des Stän- und dessen Abweichung zur grossen der „Chambre de réflexion“ nicht die derates von Partikularinteressen. Die Kammer bzw. zum unterschiedlichen Parteiinteressen im Vordergrund ste- SVP hat sich zum Ziel gesetzt, dies zu Stimmverhalten innerhalb der Frakhen würden. Aber welche Interessen ändern. tionen im National- und Ständerat. stehen denn im Vordergrund? Dies muss sich ändern. Die SVP hat Transparenz über Abstimmungs- einen entsprechenden Vorstoss zur Auf einen kurzen Nenner gebracht, verhalten ist gefordert Offenlegung des Stimmverhaltens könnte man sagen, dass mit durch- Auch im Ständerat geht es um po- im Ständerat eingereicht. Es braucht schnittlich knapp 10 Mandaten pro litische Haltungen und Positionen. Transparenz für die Wählerinnen und Kopf im Ständerat die vermeintliche Den Wählerinnen und Wählern in der Wähler, damit diese entscheiden kön„Chambre de reflexion“ nichts anderes Schweiz ist aufzuzeigen, ob und wie nen, wem sie die Stimme geben. die von ihnen Total Mandate Anzahl Ständeräte Durchschnitt gewählten Ver- Ziel der SVP treterinnen und Das Ziel der SVP ist klar: Mittelfris442 45 9.8 Vertreter sich tig will die SVP ihren Kräften entTotal Interessenbindungen des Ständerates per 1.1.2011 tatsächlich für sprechend im Ständerat vertreten die Schweiz und sein. Um dieses Ziel zu erreichen, Total Mandate Anzahl Nationalräte Durchschnitt die Wählerinte- braucht es Transparenz in der „Dun1425 200 7.1 ressen einsetzen kelkammer Ständerat“. Die SVP oder nicht. Auf Schweiz wird eine nationale themenTotal Interessenbindungen des Nationalrates per 1.1.2011 der vorherigen Seite orientierte Ständeratskampagne mit als eine Kammer der Interessenvertr