Kinder-Schmer-Folder Gut informiert vor der Operation Leitfaden für Elt | Page 4

Methoden der Schmerztherapie Wie erfolgt die Schmerztherapie? Durch die Operationswunde und Schwellung im Gewebe können Schmerzen nach der Operation auftreten. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, diese Schmerzen für unsere jungen Patienten so gering wie möglich zu halten. Dazu erstellen wir für jedes Kind einen individuellen Behandlungsplan. Je nach Art der Operation, Alter des Kindes und seinen persönlichen Voraussetzungen planen wir für Ihr Kind die optimale Schmerztherapie. Zum Einsatz kommt immer eine Kombina- tion aus mehreren Verfahren (multimodale Schmerztherapie): In den ersten 24 Stunden erhält jedes Kind eine medikamentöse Basistherapie. Diese erfolgt über den liegenden Venenzugang („Schmetterling“), oral (Saft oder Tropfen) oder bei kleineren Kindern gegebenenfalls als Suppositorium („Zäpfchen“). Außerdem wird bei den meisten Operationen bereits während des Eingriffs eine Wundinfiltra- tion durch den Operateur durchgeführt (Lokalanästhesie). Ein junger Patient mit Schmerzpumpe (am linken Bildrand oben zu sehen). Jede Medikamentenpumpe wird nach Alter und Gewicht des Kindes eingestellt. Dreimal täglich erfolgt eine Kontrolle durch unseren Akutschmerzdienst. Manchmal kann ein Taubheitsgefühl oder eine Bewegungseinschränkung im entspre- chenden Körperteil auftreten. Diese Begleit- erscheinungen sind harmlos und verschwin- den mit nachlassender Wirkung des lokalen Betäubungsmittels. Autofusor-Pumpe: Gibt kontinuierlich schmerzstillende Medikamente ab. PCA (Patientenkontrollierte Analgesie): Diese Schmerz- pumpe wird individuell an das Kind und sein Schmerz- empfinden angepasst. Bei größeren Operationen ist oft der zusätzli- che Einsatz einer Schmerzpumpe erforderlich. Es gibt zwei Verfahren: Die Autofusor- methode, bei der die Medikamente kon- tinuierlich verabreicht werden oder die PCA-Schmerzpumpe. Die Schmerzpumpe kann an einen Venen- zugang oder einen Nervenkatheter ange- schlossen werden und so kontinuierlich Medikamente abgeben. Ein Nervenkatheter wird bei Kindern und Jugendlichen immer während der Vollnarkose gelegt. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht in der gezielten Schmerzausschaltung der operierten Körperregion (Regionalanästhesie). 4 Bei diesem Verfahren drückt das Kind oder eine Bezugsperson bei Schmerzen einen An- forderungsknopf, um eine bestimmte Dosis des Schmerzmittels abzurufen. Diese Pumpe wird für jedes Kind individuell programmiert. Der Vorteil ist, dass das Kind genau so viel Schmerzmittel erhält, wie es benötigt. 5 4 Schemazeichnung Epidurale 1 Epiduralkatheter 2 1 2 Femoraliskatheter 3 Ischiadicuskatheter 3 4 Axillärer Katheter 5 Scalenuskatheter 5