KEYnote 44 Deutsch - Herbst-/Winterausgabe 2022 | Page 17

CASE STUDY

Erfolgsgeschichte | Daimler Buses

Die Herausforderung Lange Zeit schien es unmöglich , Objekte in der geforderten Qualität und zu einem akzeptablen Preis im 3D-Druck fertigen zu können . Viele Probleme sind gelöst und die Anforderung , Ersatzteile direkt vor Ort drucken zu können , sind durch die aktuellen Lieferkettenprobleme und das Thema Nachhaltigkeit immer vordringlicher . Wird ein Ersatzteil aber nicht mehr in der Hoheit des Rechteinhabers gedruckt , dann erfordert ein solcher Schritt den Schutz des geistigen Eigentums und die Notwendigkeit der nachvollziehbaren Abrechnung über die gesamte Prozesskette hinweg .
Die Lösung Viele Ersatzteile für Omnibusse der Fahrzeugmarken Mercedes-Benz und Setra liegen in dem 3D-Printing Licence eShop von OMNIplus nun auch in digitaler Form für den 3D-Druck vor und können von Busunternehmen und Servicepartnern direkt vor Ort gedruckt werden . Möglich wird das durch die Verschlüsselungsund Lizenzierungslösung CodeMeter von
Wibu-Systems und zertifizierten Druckern von Farsoon Technologies . Ersatzteile stehen verschlüsselt in dem Shop zum Download zur Verfügung . Der Kunde erhält eine Lizenz zur Nutzung der geschützten Objekte in der Druckvorbereitung und eine Drucklizenz , mit der nur die erworbene Anzahl von Kopien ausdruckt werden kann .
Der Erfolg Daimler Buses hat in Kooperation mit Wibu- Systems und Farsoon Technologies mit dieser Lösung den Ersatzteilverkauf grundlegend revolutioniert und ein wichtiges Zeichen für den Einsatz additiver Fertigung in der Industrie gesetzt . Der Schutz des geistigen Eigentums in Kombination mit der Monetarisierung auf Basis der bewährten CodeMeter-Technologie bereiten den Weg für neue Businessmodelle im 3D-Druck .
Der Kunde Daimler Buses ist Vorreiter in der gesamten Automobilbranche beim industriellen 3D- Druck . Bereits seit 2016 setzt man auf die Möglichkeiten der digitalen Fertigungstechnologie . Die Servicemarke OMNIplus hat mittlerweile rund 40.000 Omnibus-Ersatzteile der Marken Mercedes-Benz und Setra als 3D-druckfähig definiert . Zunächst fokussiert sich OMNIplus auf mehr als 7.000 Teile , die Schritt für Schritt digitalisiert werden . Auf diese Weise entsteht eine Art digitales Lager , das kontinuierlich erweitert wird . Es umfasst sowohl gängige Ersatzteile als auch selten benötigte Teile für Kundensonderwünsche . Das virtuelle Lager bildet die Basis für das 3D-Druck- Lizenzmanagement , das die rasche Verfügbarkeit von Ersatzteilen weiter optimiert .
Ralf Anderhofstadt , Head of Center of Competence Additive Manufacturing Daimler Trucks and Buses „ Durch die erfolgreiche Implementierung und Umsetzung des revolutionären „ AM-Digital- Right-Management “ konnten wir gemeinsam mit unseren Partnern einen wichtigen Footprint zum digitalen 3D-Druck-Business umsetzen . Dadurch ergeben sich sowohl für das Servicegeschäft als auch die Verfügbarkeit von Produkten am Point of Sale ganz neue Dimensionen , sowohl aus ökonomischer als auch ökologischer Sicht .”
17