KEYnote 38 Deutsch - Ausgabe Herbst 2019 | Page 13

Der Aufbau Lange bevor ich als Produktmanager für CmCloud mit unseren Kunden an die Arbeit gehen konnte, mussten noch einige Themen geklärt werden. Dazu gehörte natürlich auch der unvermeidliche Papierkrieg, wie z.B. Ergän- zungen und Anpassungen der gegenseitigen Ge- heimhaltungsvereinbarungen (NDAs) zwischen uns und unseren Kunden. Der nächste Schritt war die Herstellung der Dongles, und hier ging es endlich zur Sache. Sicherheit ist uns wichtig bei Wibu-Systems. Wir teilen jedem Kunden eine eigene Firm Security Box (FSB) mit den Verschlüsselungs- funktionen zu, mit denen unsere Kunden ihre Software schützen und Lizenzen erstellen können. Das System ist so komplex und so sicher, dass nicht einmal wir selbst Lizenzen für die Software unserer Kunden erstellen können. Das können nur sie – aber gerade für unser Pilotprojekt mussten auch wir das tun, um CmCloud live zu testen. Jedem Kunden wurden dazu vier Dongles zugeteilt, die jeweils verschiedene Funktionen der normalen FSBs abbildeten und mit unter- schiedlichen Zertifikaten an die eigentlichen FSBs der Kunden gebunden waren. Erstkontakt An den ersten Online-Meetings mit unserem Kunden nahmen immer Dr. Björn Grohmann, Leiter Corporate Technology bei Wibu-Systems, und ich selbst teil. Wir erklärten, warum wir CmCloud überhaupt entwickelt haben und führten eine kleine Musteranwendung vor. Björn Grohmann hatte diese geschrieben, um zu zeigen, wie CmCloud deren Nutzung aus der Ferne und in Echtzeit steuern kann. Dies lässt sich am einfachsten per Lizenzanzahl (License Quantity oder LQ) darstellen. Dieser Parameter bestimmt, wie viele Instanzen der Anwendung gleichzeitig laufen können, bevor CmCloud eine weitere Ausführung untersagen würde. Mit LQ=1 darf die Anwendung nur von je einem Nutzer verwendet werden, LQ=3 erlaubt drei parallele Nutzungen und so weiter. CmCloud unterstützt alle Lizenzoptionen von CodeMeter, so dass alle erdenklichen Lizenz- modelle ebenfalls abgebildet werden können, bspw. ein Abo-Modell über das Verfallsdatum (Expiration Time) oder Pay-Per-Use mit Nut- zungseinheiten (Unit Counter). Projektverlauf Ich hatte eine Einführung geschrieben, die unseren Pilotkunden einen fliegenden Start mit CmCloud ermöglichte. Und tatsächlich: Alle Teilnehmer arbeiteten problem- und reibungslos mit CmCloud. Das ist besonders wichtig für mich als Produktmanager: Eine Software sollte sich immer so einfach wie möglich anfühlen. Tiefer liegende Probleme kann man immer noch lösen, aber Unannehm- lichkeiten oder einfach ein schlechtes Feeling beim Nutzer sind nie ein gutes Zeichen. Wir hatten uns ursprünglich auf einen vierzehn- tägigen Sitzungsrhythmus eingestellt, abhängig von den Erwartungen und der Verfügbarkeit des Kunden. Nach einer Weile wurden daraus jedoch einfach Ad-Hoc-E-Mails, mit denen wir sicherstellen konnten, dass alle Teilnehmer zufrieden waren und keine Probleme hatten. Um Feedback haben wir bei jeder Gelegenheit gebeten. Positive Rückmeldungen fühlen sich natürlich immer gut an, aber konstruktive Kritik kann noch viel wertvoller sein. Wir brauchen sie, um die Software zu verbessern – was immerhin der Sinn des kompletten Pilotprojekts war. Das Feedback daher war hier jeder Hinweis von unschätz- barem Wert für uns. Letztlich haben wir es ge- schafft, CmCloud problemlos in proxy-basierten Umgebungen zum Laufen zu bringen. Wir hörten auch immer wieder den Ruf nach mehr Berichtsfunktionen. Es scheint trivial zu sein, aber dies ist eigentlich ein eigenes Produkt mit ganz eigenen Herausforderungen. „Berichts- funktionen“ kann so viel bedeuten. Wir hatten schon erwartet, dass irgendeine Form von Berichten erwartet werden würde; daher war es gut, unsere Annahme bestätigt zu sehen. Wir haben verschiedene Möglichkeiten entwickelt, die dem Nutzer erlauben, zu sehen, wie viele Instanzen einer Lizenz aktiv sind. Und unsere Arbeit geht weiter. Wir bräuchten für Großkunden die Möglichkeit, Credentials zu verwalten“, war ebenso ein oft gehörtes Argument. Dies ist wieder ein un- gemein wichtiges Thema – das einen eigenen Artikel im KEYnote-Magazin verdient – aber ich kann schon verraten: Wir arbeiten daran. The Good Die folgenden Statements sind eine direkte Übersetzung des Feedbacks echter Kunden, natürlich in anonymisierter Form – Daten- schutz fängt zuhause an. Es gefällt mir. Es sieht einfach cool aus.“ Das sieht sehr gut aus. Ich kann ganz wie gehabt nutzen … Ein erster Leistungscheck hat auch sehr gute Ergebnisse gezeigt.“ The Ugly Nichts zu berichten: CmCloud läuft so sicher und stabil, wie wir es erwartet hatten. Ein Fazit The Bad Man kann mit Sicherheit sagen, dass unser Pilotprojekt ein Riesenerfolg war und immer noch ist (wir nehmen weitere Pilotkunden an). Es liegt mir immer sehr viel daran, mit unseren Kunden persönlich über unsere Produkte zu sprechen. Ich will wissen, wo es bei ihnen zwickt, damit ich jedes Problem ausbügeln kann. Auch persönlich war daher das Pilotpro- jekt ungemein wichtig und ein großer Erfolg: Ich konnte unsere Kunden noch viel näher kennenlernen. Im Pilotprojekt entdeckten wir einzelne Punkte, in denen CmCloud nicht ganz den Anforde- rungen entsprach. Wir haben diese Aspekte genau erfasst und priorisiert, ist es doch unser ursprünglicher Anspruch, dass unsere Software das tut, was unsere Kunden tatsächlich erwarten. CmCloud wird im Dezember in die freie Wild- bahn entlassen werden. Dank des immens wichtigen Feedbacks unserer Pilotkunden wird es noch besser sein als wir erhofft hatten – und dafür gilt allen Teilnehmern mein Dank! Es freut mich, wie einfach wir es integrieren konnten.“ Das Konzept hat viel Potenzial … eine echte Lösung für Lizenzen in virtuellen Umgebun- gen.“ Der Proxysupport könnte besser sein“, war wohl die am häufigsten genannte Kritik. Es gibt so viele unterschiedliche Netzwerke mit so vielen unterschiedlichen Arten von Proxies auf so vielen unterschiedlichen Plattformen. Dies alles abzudecken ist eine Herkulesaufgabe, 13