K-Colors of Korea April 2014 | Page 54

K: Wann und warum hast du beschlossen, Filmemacher zu werden? Andrew: Mich ernsthat am Filmemachen zu versuchen, beschloss ich im College. Ich studierte Biologie, wie ein guter koreanischer Junge, aber bald merkte ich, dass es nicht das richtige für mich war. Ich hate immer Spaß an Filmen und so besuchte ich Filmseminare. In meinem Abschlussjahr musste ich entscheiden, was ich machen wollte und so meldete ich mich aus einer Laune heraus auf einer Filmschule an. Ich wurde bei CalArts angenommen und habe nie zurückgeblickt. Ich liebe das Medium des Films, weil es geheimnisvoll ist. Es hat die Krat über sich selbst hinauszuweisen. Es wird mehr als Ton und Bild. Wenn ich einen Film mache, fühlt es sich wie Magie an. K: Ist es für dich ein Job oder eine Leidenschat? Andrew: Ich hofe, dass ich niemals einen Job haben werde, dass ich für den Rest meines Lebens damit gesegnet sein werde, jeden Tag meine Leidenschat auszuüben. K: Was sind deine größten Ziele als Filmemacher und als Mensch? Andrew: Mein größtes Ziel als Filmemacher ist es, Filme zu machen, die Menschen helfen, das Leben besser zu verstehen. Ich hofe, eine Erzählperspektive anzubieten, die eine Inneneinsicht ermöglicht und eine Art das Leben zu leben. Natürlich möchte ich, dass meine Filme in den größten Kinos einem riesigen Publikum gezeigt werden, doch das ist nicht mein Antrieb. 52 Mein persönliches Ziel ist egoistischer. Ich will glücklich sein. Es gibt ein geniales Gedicht von Raymond Carver, das “Late Fragment” heißt. “And did you get what you wanted from this life, even so? I did. And what did you want? To call myself beloved, to feel myself beloved on the earth.” (Und hast du bekommen, was du von diesem Leben wolltest, trotzdem? Ich habe es. Und was wolltest du? Mich selbst geliebt sein zu nennen und mich auf der Erde geliebt fühlen) K: Was für Filme willst du zuküntig drehen und welche Geschichten willst du erzählen? Andrew: Ich will weiterhin persönliche, intime Filme machen. Ich will Filme machen, die klein aussehen, aber emotional groß sind. Ich habe das Gefühl, dass es so viele Geschichten in den Gemeinschaten, in denen ich lebe, zu erzählen gibt – die koreanisch-amerikanische Gemeinschat und die schwule Gemeinschat. K: Die Geschichte zu “Dol” ist interessant, weil es sich nicht nur um den Plot eines Films handelt. Du hatest durch diesen Film dein Coming Out. Warum hast du diese Form gewählt, um deinen Eltern zu erklären, dass du schwul bist? Andrew: Ich habe dies getan, weil ich wusste, dass ich nicht in der Lage sein würde, die Worte “Ich bin schwul” auszusprechen. Ich habe es viele Male versucht, mich mit meinen Eltern auf die Couch zu setzen und es ihnen zu sagen. Doch so hat mich der Filmprozess vorangebracht. Ich wollte das Medium des Filmemachens nutzen um ihnen eine Geschichte zu erzählen.