K: Wann und warum hast du beschlossen,
Filmemacher zu werden?
Andrew: Mich ernsthat am Filmemachen zu versuchen,
beschloss ich im College. Ich studierte Biologie, wie
ein guter koreanischer Junge, aber bald merkte ich,
dass es nicht das richtige für mich war. Ich hate immer
Spaß an Filmen und so besuchte ich Filmseminare. In
meinem Abschlussjahr musste ich entscheiden, was ich
machen wollte und so meldete ich mich aus einer Laune
heraus auf einer Filmschule an. Ich wurde bei CalArts
angenommen und habe nie zurückgeblickt.
Ich liebe das Medium des Films, weil es geheimnisvoll
ist. Es hat die Krat über sich selbst hinauszuweisen. Es
wird mehr als Ton und Bild. Wenn ich einen Film mache,
fühlt es sich wie Magie an.
K: Ist es für dich ein Job oder eine Leidenschat?
Andrew: Ich hofe, dass ich niemals einen Job haben
werde, dass ich für den Rest meines Lebens damit
gesegnet sein werde, jeden Tag meine Leidenschat
auszuüben.
K: Was sind deine größten Ziele als Filmemacher
und als Mensch?
Andrew: Mein größtes Ziel als Filmemacher ist es, Filme
zu machen, die Menschen helfen, das Leben besser zu
verstehen. Ich hofe, eine Erzählperspektive anzubieten,
die eine Inneneinsicht ermöglicht und eine Art das
Leben zu leben. Natürlich möchte ich, dass meine Filme
in den größten Kinos einem riesigen Publikum gezeigt
werden, doch das ist nicht mein Antrieb.
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Mein persönliches Ziel ist egoistischer. Ich will glücklich
sein. Es gibt ein geniales Gedicht von Raymond Carver,
das “Late Fragment” heißt. “And did you get what you
wanted from this life, even so? I did. And what did you
want? To call myself beloved, to feel myself beloved on
the earth.” (Und hast du bekommen, was du von diesem
Leben wolltest, trotzdem? Ich habe es. Und was wolltest
du? Mich selbst geliebt sein zu nennen und mich auf der
Erde geliebt fühlen)
K: Was für Filme willst du zuküntig drehen und
welche Geschichten willst du erzählen?
Andrew: Ich will weiterhin persönliche, intime Filme
machen. Ich will Filme machen, die klein aussehen, aber
emotional groß sind. Ich habe das Gefühl, dass es so
viele Geschichten in den Gemeinschaten, in denen ich
lebe, zu erzählen gibt – die koreanisch-amerikanische
Gemeinschat und die schwule Gemeinschat.
K: Die Geschichte zu “Dol” ist interessant, weil
es sich nicht nur um den Plot eines Films handelt.
Du hatest durch diesen Film dein Coming Out.
Warum hast du diese Form gewählt, um deinen
Eltern zu erklären, dass du schwul bist?
Andrew: Ich habe dies getan, weil ich wusste, dass ich
nicht in der Lage sein würde, die Worte “Ich bin schwul”
auszusprechen. Ich habe es viele Male versucht, mich mit
meinen Eltern auf die Couch zu setzen und es ihnen zu
sagen. Doch so hat mich der Filmprozess vorangebracht.
Ich wollte das Medium des Filmemachens nutzen um
ihnen eine Geschichte zu erzählen.