K-Colors of Korea April 2014 | Page 50

Gangnam den Ruf das koreanische Beverly Hills zu sein. Psy macht klar, dass eine seiner Aussagen des Songs (und Tanz) ist: Zieh dich edel an, doch tanze billig. Dieses Motiv spiegelt das Leben in Gangnam wieder. In einer der reichsten und geschätigsten Gegenden haben die Angestellten dort (und überhaupt in Korea) die längsten Arbeitszeiten der Welt. Mit strikten Dresscodes und konfuzianistischen Hierarchien, sind die Geschätsmänner und –frauen ot bis spät abends im Büro und tragen ihre Businesskleidung. Nach der Arbeit sind die Clubs und Bars in Gangnam überfüllt, weil diese Angestellten sich entspannen und den Druck loswerden wollen bevor sie nach Hause gehen. Diese „Arbeite hart und feiere laut“ Mentalität gibt es sicherlich nicht nur im Bezirk Gangnam, doch mit den teuren und luxuriösen Clubs en Masse kann diese Einstellung zugespitzt erscheinen. Ein weiteres wichtiges Element des Liedes (das ot übersehen wird) ist die Satire am Konsum in Gangnam. Viele Koreaner (ebenso wie Ausländer), welche diese Gegend besuchen, bezahlen viel mehr für die Waren und Dienstleistungen als sie in anderen Teilen Seouls müssten. Cafés, Restaurants und Nachtclubs verlangen einen Aufschlag nur für die Location und den Ruf, den diese genießt. Da dies kein neues Phänomen ist, haben die Leute, die Gangnam besuchen, dies akzeptiert und sich sogar zu eigen gemacht. Psy streit dies in seinem Lied, wenn er den Typ Mädchen beschreibt, die wenig für Essen ausgibt (und nur Instantnudeln isst), so dass sie den Premiumkafee in einem von Gangnams überteuerten Cafes genießen und sich vor allem leisten kann. 48 Architektonisch ist Gangnam modern und bemerkenswert. Mit gewaltigen Hochhäusern und sich abzeichnenden Apartmentkomplexen kann einen dieser Bezirk etwas überwältigen. Wenn die Architektur einen sich nicht klein und unbedeutend fühlen lässt, dann vielleicht die Menschenansammlung. Mit einigen der belebtesten Straßen Koreas sind die Gehwege in Gangnam besonders mörderisch während der Hauptgeschätszeiten. In den größten U-Bahn Stationen und Wegen steht man ot Schulter an Schulter und deswegen sollte man sich eines merken: Gangnam ist nichts für Leute, die an Klaustrophobie leiden. Auch wenn einige dieser Beschreibungen von Gangnam negativ klingen mögen, sie sind lediglich der Preis, den man für die besten Shopping- und Restauranterlebnisse zahlen muss. In den hunderten von Nebenstraßen indet man zahlreiche Boutiquen und Fachgeschäte, die einen glücklich machen können. Auch Restaurants kommen nicht zu kurz, denn viele Angestellte haben lange Mitagspausen, die genutzt werden wollen. Für den Tourismus hat Gangnam die COEX Mall zu bieten, das größte, unterirdische Einkaufszentrum in Asien. Innerhalb der Mauern von COEX kann man das Gefühl für die Zeit verlieren, während man an hunderten von Shops und Dienstleistern vorbeizieht. COEX beherbergt außerdem das größte Aquarium Koreas, in dem sich mehr als 40 000 Wasserbewohner beinden. Außerdem sollte man die Grabstäten von Seolleung und Jeongneun und das Kimchi Museum besuchen. Auch wenn sich die kulturellen und künstlerischen Zentren Seouls woanders beinden, ist das Nervenzentrum der luxuriösen, noblen Clubs und der Finanzwelt deinitiv in Gangnam. Viele Koreaner streben es an zwischen den Türmen des koreanischen Beverly Hills zu leben, zu arbeiten und zu feiern, doch die übervollen Straßen von Gangnam sind nicht für jedermann. Doch dieser sich schnell entwickelnde und teure Bezirk ist vielleicht jetzt das, was viele Leute sich vorstellen, wenn sie an Korea denken, vor allem auch Aufgrund der Popularität von Psy´s Megahit.