muss ich den Titel jedes Mal erklären. Ich habe schon
vorher immer das Bild einer schwarzen Blume vor mir
gehabt, doch erst als ich die erste Fassung des Romans
fertig hate, wusste ich warum.
K: Wann haben Sie sich dazu entschlossen Autor
zu werden?
KYH: Dies hat mit der deutschen Geschichte zu tun.
1990 habe ich meinen Uniabschluss gemacht. Zu der
Zeit wurde die Berliner Mauer geöfnet, dies hate
einen enormen Einluss auf koreanische Aktivisten. Wir
wurden von dem Fall der Mauer richtig mitgerissen.
Ich wusste nicht, was ich nach der Universität machen
sollte. Ich habe nach etwas gesucht, das ich tun kann,
ähnlich wie die Generation nach 1968 in Deutschland.
Meine ersten Geschichten handelten von dem Chaos,
das junge Leute fühlen. Wenn Sie meinen ersten Roman
lesen, inden Sie dort eine Aggressivität gegen sich selbst
und gegen das System. Die Geschichte handelt vom
Selbstmord. Es könnte eine Art Spiegel meines Gemütes
zu dieser Zeit sein. Zum Glück war mein erster Roman
ein Erfolg. Es war ein schockierendes Buch in Korea.
Danach begann ich ernsthat darüber nachzudenken,
Schritsteller zu werden. Seitdem habe ich das Glück
gehabt, viele Geschichten schreiben zu können.
K: Was motiviert Sie als Schritsteller?
KYH: Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich ein
guter Autor bin, also schreibe ich einen ersten Entwurf,
gehe voran und dann nochmal zurück. Ich habe viele
andere Schritsteller getrofen, die ebenfalls an ihrem
Talent zweifeln. Als Autor bin ich nicht sicher, ob ich
besser werde je mehr ich schreibe.
K: Gibt es deutsche Autoren, die Sie mögen?
KYH: Als ich jung war las beinahe jedes Kind Hermann
Hesse. Tatsächlich wurde ich eher von deutschen
Philosophen beeinlusst als von Schritstellern. Ich
habe viele deutsche Autoren gelesen, Patrick Süskind,
Bernhard Schlink oder Christa Wolf. Während meines
Militärdiensts las ich Christa Wolf. Ich fand eine Kopie
eines ihrer Bücher in einer Baracke und ich weiß nicht
einmal warum diese Sammlung ihrer Kurzgeschichten
dort war.
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K: Gibt es für Sie einen Unterschied in der
Erzählweise deutscher und koreanischer
Autoren?
KYH: Ich habe den Eindruck, dass deutsche Autoren
sehr konzipiert arbeiten. Koreanische Schritsteller
mögen eher die Geschichte an sich, die Charaktere, die
Historie, die Liebe und das Hadern mit ihr. Es gab einen
großen Wandel in der koreanischen Literatur. Nach der
Demokratisierung wurde die Literatur individueller.
Davor konzentrierten sich die Autoren auf den Korea
Krieg und die Teilung des Landes. Sie behandelten die
großen hemen, doch die junge Generation begann sich
auf den Individualismus, Geschlechterthemen und die
Langeweile der Generation zu spezialisieren.
K: Warum sind Sie nach New York gezogen?
KYH: Ich wollte einfach mal raus aus Korea. Korea ist
eine Gesellschat, die aus Netzwerken besteht. Wegen
all der Beziehungen zu anderen habe ich mich nicht frei
gefühlt. Es gab zu viele Verplichtungen. Dadurch, dass
ich ein Teil dieses Netzwerkes bin, konnte ich es nicht
objektiv betrachten. Natürlich war ich von zu vielen
Dingen beeinlusst. Wenn ich aus Korea raus bin, kann
ich die Gesellschat, Geschichte und die Menschen
besser sehen. Das ist der erste Grund, warum ich Korea
verlassen habe. Der andere Grund ist, dass ich New
York liebe. Ich liebe große Städte, wie Berlin und Paris.
In New York bin ich ein Niemand. Niemand kennt
mich. Ich kann alles tun, was ich will, ohne dass es von
anderen beobachtet wird. Wahrscheinlich werde ich ein
weiteres Jahr in New York bleiben, aber dann werde ich
nach Korea zurückkehren.
Ich