Interaktiv - Das Kundenmagazin des Fraunhofer IPA 3.2016 | Page 32
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Industrie 4.0
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Strukturen vorherrscht, sehr aufwendig«, erklärt Müller. Jedoch sei diese die Voraussetzung dafür, die Assistenz des
Menschen anzugehen. »Eine durchgängige und stets aktuelle
Datenbasis ermöglicht es dem Mitarbeiter, basierend auf aktuellsten Fakten die situativ richtige Entscheidung zu treffen«,
so der Forscher. Diese Informationen lassen sich z. B. dafür
Industrie 4.0
Ökologische Investitionen
fundiert bewerten
nutzen, um personalisierter und bedarfsgerechter mit kleinen
Losgrößen zu produzieren.
Studienergebnisse fließen ins »Applikationszentrum
Industrie 4.0« ein
Die Studienergebnisse verwenden die IPA-Forscher auch, um
ihr Applikationszentrum Industrie 4.0 in Stuttgart anwenderorientiert auszugestalten und Vorentwicklungen zu erarbeiten.
Schon heute steht hier eine Reihe Demonstratoren, mit denen
KMU den Nutzen von Industrie 4.0 für ihre eigene Produktion
erleben können. Entsprechend der herausgearbeiteten Bedarfe
sollen bis 2018 ca. 30 weitere Demonstratoren entwickelt
werden, die die vier Entwicklungsfelder mit Leben füllen und
Die meisten Investitionen von Unternehmen sind ökonomisch
es, die Kosten der Technologien zu beurteilen. Außerdem hat
Elementare Entwicklungsstufen und deren Zusammenhang für die
Anknüpfungspunkte für gemeinsame Projekte mit mittelstän-
oder gesellschaftlich begründet. Ökologische Aspekte, beson-
das Projektteam ein Analysecockpit realisiert, das dem Anwen-
Fabrik 2035.
dischen Unternehmen bieten. Dazu zählt z. B. EasyCalc, ein
ders die Ressourcen- und Energieeffektivität, kommen oft zu
der bei der Interpretation der Daten behilflich ist. »Damit las-
Service zur Produktkostenkalkulation für die Stückzahl eins,
kurz. »Die Firmen, vor allem kleine und mittlere Unternehmen,
sen sich Kostenverläufe visualisieren, Investitionsalternativen
haben Schwierigkeiten, die Maßnahmen mit Blick auf die Um-
vergleichen und Lebenszykluskosten berechnen«, so Weskamp.
oder Easy2sense, ein Sensornetz zur einfachen Nachrüstung
wachungssystemen ist hierbei ein Schlüsselbaustein. Gleich-
und Konfiguration für bestehende Maschinen und Anlagen.
n
weltbilanz zu beurteilen«, bemängelt Projektleiter Markus
zeitig können Assistenzsysteme den Menschen unterstützen,
Weskamp vom Fraunhofer I PA. Die Folge seien nicht genutzte
Werkzeug hilft, Druckluft-, Beleuchtungs- oder
ergonomisch optimal zu arbeiten und bessere Entscheidungen
Potenziale und ungeplante Folgekosten wie ein erhöhter
Photovoltaikanlagen auszuwählen
zu treffen. An oberster Stelle stehen der selbststeuernde Betrieb
Energieaufwand.
Entscheidungen, die Unternehmen mit EcoOption treffen kön-
und die autonome Optimierung.
Tool bildet Informationen unternehmensspezifisch ab
Um den Mehrwert gerade für teilautomatisierte bzw. hybride
nen, sind z. B. die Auswahl von Druckluftanlagen. Zahlreiche
Firmen erzeugen die Druckluft für ihre Maschinen mit alten
Produktionssysteme für die variantenreiche Produktion zu er-
In dem vom BMBF geförderten, drei Jahre laufenden Forschungs-
Systemen, die viel Strom verbrauchen und die Umweltbilanz
schließen, sind viele Schritte nötig. »Ziel ist, das Fertigungs-
projekt »EcoInvest« hat das Fraunhofer IPA mit der Unterneh-
negativ beeinflussen. »Mit dem Tool erfahren Unternehmen,
system so intelligent zu vernetzen, sodass es anhand von Pro-
mensberatung EcoWin und dem Softwareentwickler Yacontec
dass sich eine neue Anlage oft viel schneller rechnet als ur-
duktions- und Qualitätsdaten automatisiert Muster erkennt
eine schnelle und praktikable Lösung entwickelt. Das internet-
sprünglich angenommen. Weiterhin zeigt es ihnen, welche
und sich fortlaufend selbst optimiert«, erklärt der Projektleiter.
basierte Tool »EcoOption« stellt dem Anwender alle Informa-
Lösung am besten passt«, erläutert Weskamp. EcoOption
Ein Produktionssystem situativ im laufenden Betrieb abzubilden,
tionen für eine faktenbasierte ökologische Investitionsentschei-
eignet sich aber auch für die Beurteilung vieler weiterer In-
dung schnell und übersichtlich zur Verfügung. Über die Ein-
vestitionen, z. B. Beleuchtungs- oder Photovoltaikanlagen.
Problem dar. Auch die Entwicklung autonomer Kooperations-
Die Studie umfasst 76 Seiten und kann kostenlos angefordert
gabemaske wird der Nutzer aufgefordert, unternehmensspe-
Bisher wurde EcoOption im Pilotbetrieb eingesetzt. In einem
und Koordinationssysteme von fahrerlosen Transportfahrzeugen
werden: [email protected]
zifische Informationen wie Technologie, Investitionssumme,
Folgeprojekt soll die Anwendung weiter getestet und opti-
Stammsitz oder Art des Unternehmens anzugeben. Anschlie-
miert werden. Eine Grundversion können Unternehmen heute
verspricht den höchsten Nutzen, stellt aber auch ein komplexes
sei ein Baustein auf dem Weg dorthin.
Kontakt
ßend erhält er alle relevanten Kriterien wie Kosten, Amortisa-
schon kostenfrei nutzen. Anschließend stehen das Fraunhofer
Jedes Entwicklungsfeld haben die Forscher zudem mit einem
Felix Müller
tionsdauer, Förderprogramme oder Zuschüsse übersichtlich
IPA und seine Partner für individuelle Fragen zur Verfügung
»Nutzentacho« versehen, der den Entwicklungsmehrwert für
Telefon +49 711 970-1974
aufgelistet.
und unterstützen Firmen, die Maßnahmen umzusetzen.
das Unternehmen kennzeichnet. Dieser zeigt beim ersten Schritt
[email protected]
noch wenig an. »Das ist die Krux: Digitalisierung zum Selbst-
Um die Investitionen zu analysieren, arbeitet EcoOption mit
Kontakt
zweck bringt erstmal nichts und ist aufgrund der heterogenen
verschiedenen Methoden. »Wir haben sowohl numerische als
Markus Weskamp
Steuerungs- und Softwarelandschaft, die in gewachsenen
auch analytische Verfahren ausgewählt und integriert«, infor-
Telefon +49 711 970-1149
miert der Projektleiter. Spezielle Bewertungsmodelle ermöglichen
[email protected]
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