Interaktiv - Das Kundenmagazin des Fraunhofer IPA 1.2019 | Page 33
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Was bisher noch Tage dauern kann, soll künftig in 15 Der Name ist Programm: Magnetisierbare Partikel werden von
Min uten bei niedergelassenen Ärzten geschehen: außen in Schwingung versetzt. Sie ziehen bestimmte Bio -
For scher von der Projekt gruppe für Automatisierung in marker an und konzentrieren sie lokal. So werden sie für
der Medizin und Bio tech nologie PAMB in Mannheim Diagnostiker sichtbar. Ungefähr 1500 Euro würde das Gerät
entwickeln derzeit ein kosten günstiges Gerät, das Blut - kosten, wenn es marktreif wäre. Jedes kleine Krankenhaus
proben untersucht. Ein drohender Herzinfarkt wäre und jede Hausarztpraxis könnte es sich problemlos leisten.
damit frühzeitig nachweisbar und könnte womöglich Neben Herzinfarkten könnten sie mit BeadTrap auch andere
abgewendet werden. medizinisch kritische Zustände nachweisen, etwa Blutver -
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giftungen, HIV oder Hirnverletzungen.
Ein drohender Herzinfarkt schickt für gewöhnlich seine Boten
voraus: unspezifische Brustschmerzen. Doch wer damit zum
Hausarzt kommt, wird oft wieder
nach Hause geschickt. Viele Medi -
ziner verkennen den Ernst der Lage.
Ein anderes, viel eindeutigeres An -
zeichen bleibt deshalb oft unbe-
merkt: »Bereits mehrere Tage vor
einem Herzinfarkt sind bestimmte
Stoffe im Blut nachweisbar«, sagt
Christian Reis, der bei der PAMB die
Gruppe Labormechatronik und
-prozesstechnik leitet.
Die Apparate, die Blutproben analy-
sieren und die Stoffe er kennen
können, sind so groß, dass sie
ganze Räume füllen und so teuer,
dass sie sich nur große Kliniken und
Zentral labors leisten können. Haus -
ärzte müssen ihre Blutproben also
einschicken und abwarten, bis das
Ergebnis vorliegt. Tage bangen
Wartens verstreichen ungenutzt; für manch einen Patienten ist Doch ob der Apparat jemals Marktreife erlangen wird, ist
es dann schon zu spät. »Es gibt zwar Schnelltests«, sagt Reis, derzeit völlig offen: »Mit BeadTrap würden wir in direkter
»aber die schlagen erst bei höheren Werten an. Ärzte können Konkurrenz zu großen Konzernen stehen«, sagt Reis. Außer -
da kaum noch etwas tun.« dem bräuchte der Apparat als diagnostisches Produkt eine
entsprechende Zulassung. Die zu bekommen ist allerdings
Nicht mehr als 15 Minuten sollen künftig vergehen, bis ein
aufwendig und nur mit entsprechenden Partnern zu stemmen.
drohender Herzinfarkt nachgewiesen ist. Die Behandlung
könnte umgehend beginnen, der Herzinfarkt womöglich ab - Kontakt
gewendet werden. Möglich macht das ein Apparat, den Reis Dr.-Ing. Christian Reis
und sein Team derzeit entwickeln. »BeadTrap«, auf Deutsch Telefon +49 621 17207120
etwa »Partikelfalle«, heißt er und hat ungefähr die Dimen - [email protected]
sionen eines handelsüblichen Druckers.
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