Im Blick Oktober / November 2018 Im_Blick_Okt.-Nov._Internet | Page 7

gemeinsame Mitteilungen Nach über 40 Jahren Schuldienst Nach über 40 Jahren Schuldienst werde ich, Diakon Thomas Vogler mit dem neuen Schuljahr am 01. August 2018 in Ruhestand gehen. Viele Mädchen und Buben, Jugendliche, die vielleicht jetzt selbst schon Eltern oder Großeltern sind, habe ich in diesen Jahren begleitet und durfte sie im für mich schöns- ten Fach der Welt unterrichten. Ich weiß „Reli“ zu geben ist nicht immer einfach, aber ich habe es gerne getan. Von dem zu erzählen, von dem zu berichten, von dem man selber überzeugt ist und das an andere weiterzugeben, ist doch etwas Wunderbares und so lief Manches wie von alleine. Wenn mich man- che Menschen ganz unverständlich fragten: „Was, sie geben nur Religion, kein anderes Fach, das ist doch langweilig“ dann konn- te ich nur sagen: Wieso? In den anderen Fächern erwarten wir meistens das korrekte Ergebnis, 1 + 1 ist halt mal zwei, oder die Groß- und Kleinschreibung ist nun mal vor- gegeben, doch ich musste um meine Ergeb- nisse ringen und mich dafür einsetzen, weil viele Fragen und Zweifel da waren. Ganz sicher konnte ich mit meiner Antwort auch nicht jeden überzeugen, aber ich konnte ihn zum Nachdenken anregen und das ist ein Teil der Theologie, offen zu sein für das, was der Einzelne meint und sagt und ihn darauf hinweisen, dass es vielleicht auch noch etwas Anderes gibt.“ Das und die Freude, die unsere Botschaft ausstrahlt, wollte ich meinen Schülern vermitteln, denn „Reli“ hat immer etwas mit dem Menschen zu tun, der es erteilt. Daher war für mich auch das gemeinsame Spiel wichtig und wenn der eine oder andere sich vielleicht nicht mehr so ganz an den Inhalt des Unter- richts erinnert, so doch daran, dass jemand mit ihnen Kommando Klimbimberle oder Null ruft. So blicke ich dankbar auf mein Wirken an der Schlossbergrealschule, der Schalksburgschule und der Lichtenstein- 7 schule in Bitz zurück, auf die vielen Schul- leiterinnen und Schulleiter, auf die vielen Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich in all den Jahren unterwegs war und vor allem auf die vielen Schülerinnen und Schüler, die mich heute immer mal wieder mit den Wor- ten: „Kennen sie mich noch“ oder „können sie sich an mich erinnern“, ansprechen. Es war auch für mich persönlich eine frucht- bare und schöne Zeit, denn Glaube beruht auch auf Gegenseitigkeit und so durfte ich auch von meinen Schülern lernen, dass sich Glaube weiterentwickelt und in manchen Bereichen ändert oder auf Veränderung aus ist. Wenn ich nun der Schule als „Relilehrer“ adieu sage, dann werde ich sie immer in meinem Herzen tragen, denn das Vergan- gene wird auch das Neue oder Zukünftige mit bestimmen. Ich glaube, man kann das, was war, nicht einfach an den Nagel hängen und sagen das war’s. Wichtig ist darauf auf- zubauen und das werde ich sicher tun, denn es geht ja weiter. Als Diakon werde ich in unserer Gemeinde St. Hedwig sicher noch das eine oder andere zu tun haben und da- bei sicherlich auch auf eine andere Art und Weise der Schule Grüß Gott sagen.