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gemeinsame Mitteilungen
Nach über 40 Jahren Schuldienst
Nach über 40 Jahren Schuldienst werde
ich, Diakon Thomas Vogler mit dem neuen
Schuljahr am 01. August 2018 in Ruhestand
gehen.
Viele Mädchen und Buben, Jugendliche,
die vielleicht jetzt selbst schon Eltern oder
Großeltern sind, habe ich in diesen Jahren
begleitet und durfte sie im für mich schöns-
ten Fach der Welt unterrichten.
Ich weiß „Reli“ zu geben ist nicht immer
einfach, aber ich habe es gerne getan. Von
dem zu erzählen, von dem zu berichten,
von dem man selber überzeugt ist und das
an andere weiterzugeben, ist doch etwas
Wunderbares und so lief
Manches wie von alleine. Wenn mich man-
che Menschen ganz unverständlich fragten:
„Was, sie geben nur Religion, kein anderes
Fach, das ist doch langweilig“ dann konn-
te ich nur sagen: Wieso? In den anderen
Fächern erwarten wir meistens das korrekte
Ergebnis, 1 + 1 ist halt mal zwei, oder die
Groß- und Kleinschreibung ist nun mal vor-
gegeben, doch ich musste um meine Ergeb-
nisse ringen und mich dafür einsetzen, weil
viele Fragen und Zweifel da waren.
Ganz sicher konnte ich mit meiner Antwort
auch nicht jeden überzeugen, aber ich
konnte ihn zum Nachdenken anregen und
das ist ein Teil der Theologie, offen zu sein
für das, was der Einzelne meint und sagt
und ihn darauf hinweisen, dass es vielleicht
auch noch etwas Anderes gibt.“ Das und
die Freude, die unsere Botschaft ausstrahlt,
wollte ich meinen Schülern vermitteln, denn
„Reli“ hat immer etwas mit dem Menschen
zu tun, der es erteilt. Daher war für mich
auch das gemeinsame Spiel wichtig und
wenn der eine oder andere sich vielleicht
nicht mehr so ganz an den Inhalt des Unter-
richts erinnert, so doch daran, dass jemand
mit ihnen Kommando Klimbimberle oder
Null ruft. So blicke ich dankbar auf mein
Wirken an der Schlossbergrealschule, der
Schalksburgschule und der Lichtenstein-
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schule in Bitz zurück, auf die vielen Schul-
leiterinnen und Schulleiter, auf die vielen
Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich in
all den Jahren unterwegs war und vor allem
auf die vielen Schülerinnen und Schüler, die
mich heute immer mal wieder mit den Wor-
ten: „Kennen sie mich noch“ oder „können
sie sich an mich erinnern“, ansprechen.
Es war auch für mich persönlich eine frucht-
bare und schöne Zeit, denn Glaube beruht
auch auf Gegenseitigkeit und so durfte ich
auch von meinen Schülern lernen, dass sich
Glaube weiterentwickelt und in manchen
Bereichen ändert oder auf Veränderung aus
ist. Wenn ich nun der Schule als „Relilehrer“
adieu sage, dann werde ich sie immer in
meinem Herzen tragen, denn das Vergan-
gene wird auch das Neue oder Zukünftige
mit bestimmen. Ich glaube, man kann das,
was war, nicht einfach an den Nagel hängen
und sagen das war’s. Wichtig ist darauf auf-
zubauen und das werde ich sicher tun, denn
es geht ja weiter. Als Diakon werde ich in
unserer Gemeinde St. Hedwig sicher noch
das eine oder andere zu tun haben und da-
bei sicherlich auch auf eine andere Art und
Weise der Schule Grüß Gott sagen.