Im Blick Oktober / November 2018 Im_Blick_Okt.-Nov._Internet | Page 3

gemeinsame Mitteilungen Erntedank Gemüse und Obst, Getreide und Kürbis- se, Sonnenblumen und Trauben – einmal im Jahr finden die reichen Gaben der Natur ihren Weg in die christlichen Kirchen, auch in die unserer Seelsorgeeinheit. Am ersten Sonntag im Oktober feiern wir Christen das Erntedankfest. Doch dieser von der Deutschen Bischofs- konferenz festgelegte Termin ist für die ein- zelnen Gemeinden nicht bindend – es ist oh- nehin freiwillig, also streng genommen kein Teil des offiziellen Kirchenjahres. An Erntedank wollen die Gläubigen Gott für die Schöpfung danken und zeigen, dass sie sich ihrer Abhängigkeit von der Natur be- wusst sind. Die ersten Erntedankfeste in der katholischen Kirche sind aus dem dritten Jahrhundert nach Christus überliefert. Aber auch aus vorchristlichen Religionen sind sol- che Feste bekannt. Sie waren Teil des Jah- resablaufes bei Griechen und Römern und auch das Judentum kannte zwei Erntefeste, eines um die Pfingstzeit und eines im Herbst. Die Bedeutung von Erntedank änderte sich über die Jahrhunderte: Mit der industriellen Massenherstellung von Lebensmitteln und dem weltweiten Handel wurde das Bewusst- sein für die Abhängigkeit von der heimischen Ernte geringer - womit auch ein Bedeutungs- verlust des Festes einherging. Im Dritten Reich führten die Nationalsozialisten das Fest mit großem Propagandaaufwand wie- der ein und instrumentalisierten es, um die Landwirte enger an die „Volksgemeinschaft“ zu binden. Es gibt inzwischen Stimmen in der katholi- schen Kirche, die den klassischen Erntedan- kaltar oder -korb für überholt halten, denn diese Ausstellung von Früchten hatte in einer Zeit der Selbstversorgung durchaus ihren Sinn, doch die Worte von der „Bewahrung der Schöpfung“ erhielten durch das gestie- gene Umweltbewusstsein eine neue Bedeu- tung. Mittlerweile stellen viele Gemeinden an Erntedank den Umweltschutz oder die Ent- wicklungshilfe in den Vordergrund. An dem Tag wird auch an die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft appelliert. Eine ökonomische 3 Betrachtungsweise der Welt wird immer mehr durch eine ökologische ergänzt. Themen wie das Insektensterben, Einsatz von hochgifti- gen Substanzen in der Landwirtschaft, fairer Handel oder Massentierhaltung dürfen vor den Kirchentüren nicht halt machen. Jenseits des Festes am ersten Oktobersonn- tag gibt es im Jahresverlauf auch andere An- lässe, die dem Grundgedanken des Dankes für die Gaben der Schöpfung folgen: Dazu gehört etwa die Kräuterweihe an Mariä Him- melfahrt. Auch der Gedenktag an den heili- gen Martin am 11. November weist solche Elemente auf: Die Menschen trinken dann neuen Wein und braten die Martinsgans. Und für die Katholiken hat im Grunde jeder Gottesdienst einen Hauch von Erntedank. Schließlich beten sie mit jedem Vaterunser für die tägliche Nahrung: „Unser tägliches Brot gib uns heute“, heißt es da. Die Gottensdienstzeiten zu Erntedank ent- nehmen Sie bitte den Seiten der einzelnen Gemeinden und den Aushängen an den Kir- chen. Ministranten Im Juli fand unser Ministrantenfußballturnier statt. Hier eine kleine Impression. Alle Ministrantinnen und Ministranten waren mit Freude dabei und lieferten sich einige spannende Spiele. Nicht fehlen durften na-