Die Intention von Ultragraffiti ist, wie bei ,,normalem”
Graffiti, selbstverständlich die Verbreitung des eigenen
Namens, des eigenen Vereins, der eigenen Stadt und
der eigenen Gruppe. Die Werkzeuge die die selben:
Sprühdose, Farbroller, Feuerlöscher, Marker. Und ich
persönlich mache ungerne einen Unterschied zwischen
normalem Graffiti und Ultragraffiti, auch wenn es
Unterschiede gibt. Diese sind allerdings nicht unbedingt
in der Art der Bilder oder der Sprüher selbst zu finden,
sondern im Wettbewerb. Dieser findet auf zweierlei
Art und Weise statt: Zum einen gibt es natürlich den
inoffiziellen Wettbewerb innerhalb der eigenen Stadt, zum
anderen natürlich den bundes- oder auch europaweiten
Vergleich mit Ultragruppen anderer Vereine. Das Ziel ist
es, einfach ausgedrückt, zu zeigen wem welches Gebiet
gehört, gut vergleichbar mit Ganggraffiti wie man sie
in vielen verschiedenen Ländern findet. So besteht das
Publikum der Bilder nicht nur aus den Einwohnern der
eigenen Stadt, sondern auch aus den Fans und Ultras
anderer Vereine die in unsere Stadt kommen. Wer seine
Stadt gut kennzeichnet erntet entsprechend Respekt
und Anerkennung anderer Gruppen. Der Wettbewerb
zwischen Ultras und Fans hat sich vergrößert, ging
es vor einigen Jahren nur darum wer die schöneren
Fahnen oder Choreografien bastelt, so haben sich
neue Aktionsfelder entwickelt. Eines davon ist eben
Graffiti. In unserer Stadt gibt es etwa seit Beginn 2007
organisierte Graffitiaktionen von Ultras, davor gab es
lediglich einige wenige Einzelaktionen. Allerdings geht
es nicht ausschließlich darum, den eigenen Namen zu
verbreiten, sondern oft auch um Botschaften, Forderungen
oder Solidarität kundzutun. In dieser Hinsicht sicherlich
vergleichbar mit politischem Graffiti. So gibt es neben
fast jedem Bild Slogans und Sprüche zu lesen die sich
beispielsweise gegen die Polizei, verfeindete Gruppen
oder Entscheidungen von Verein und Verband richten. Es
werden Grüße an befreundete Szenen und Gruppen oder
Stadionverbotler und inhaftierte Ultras verkündet. Also
quasi genau das, was sonst nur auf Bannern und Fahnen
innerhalb der Stadien geschah. Trotz aller Unterschiede
gelten für uns natürlich die ungeschriebenen Gesetze der
Graffitiszene, als deren Teil wir uns auch sehen. Wir sind