Goldilocks Ausgabe 05 | Page 27

Gastbeitrag


IBM Digital Banking Platform


Schöne neue Servicewelt



Dank der IBM Digital Banking Platform erhalten Banken Zugriff auf Produkte und Services, ohne dafür eigene Experten vorhalten zu müssen.



Investieren ist beschwerlich. Diese Erfahrung machen Unternehmer immer wieder. Bei der Anschaffung neuer Produktionsmittel beispielsweise gilt es nicht allein, beim Händler aus den verschiedenen Angeboten das richtige auszuwählen. Anschließend muss auch die Hausbank überzeugt werden, dass die Investition gerechtfertigt und sinnvoll ist – beispielsweise die Anschaffung eines neuen Schweißroboters, weil nur mit diesem der Millionenauftrag eines Bauträgers abgearbeitet werden kann.

Viel einfacher wäre es doch, wenn der Roboter-Fachhändler direkt aus seinem System heraus die Bank des Kunden kontaktieren könnte. Die gibt Auskunft über Kreditwürdigkeit und Finanzierungsmöglichkeiten. Und schon könnte das Geschäft abgeschlossen werden. Geht nicht? Aber ja – mit der IBM Digital Banking Platform.

Was ist Open Banking?


Nicht immer ist eindeutig, was hinter dem Begriff Open Banking steckt. Gemäß einer Lesart von IDC („Strategien zur Open Banking Transformation“, Juli 2018) beschreibt Open Banking die Zusammenarbeit von Banken und weiteren Partnern, um mehr Offenheit, Kollaboration und Innovation zu ermöglichen. Dazu müssen Schnittstellen zu bestehenden IT- und Daten-Ökosystemen ermittelt und der Austausch zwischen diesen ermöglicht werden, beispielsweise über APIs. Hinter dem Begriff Open Banking steht also ein Strategiespektrum, innerhalb dessen sich eine Bank entscheiden kann, wie weit sich Banken für die Zusammenarbeit öffnen – auf Geschäftsbereichsebene genauso wie auf Produkt- oder Anwendungsebene. Alternative Strategien wären laut ‚IDC Connected‘ Banking und ‚Discreet Banking‘.

Der Vorteil für den Kunden ist klar: Er kann sich auf die Gespräche mit seinem Fachhändler konzentrieren, während der finanzielle Part „nebenbei“ mit erledigt wird. Aber was hat die Bank davon? Verliert sie nicht den wichtigen direkten Kundenkontakt? Ganz im Gegenteil: Banken stellen mit diesem kundenfreundlichen Ansatz nicht nur ihr Verständnis von Service unter Beweis. Sie wappnen sich mit diesen erweiterten Möglichkeiten auch gegen innovative Fintechs, die spezialisierte, aber oft ausreichende Leistungen anbieten und dabei schneller und agiler sind, weil sie auf modernere Technologien setzen.

Die IBM Digital Banking Platform erlaubt zudem, Partner und Spezialangebote außerhalb der eigentlichen Bankensysteme einzubinden – Cloud-Technologie sei Dank. So lassen sich neue Servicepakete schnüren. Was einfach klingt, ist für klassische IT-Bankensysteme oft kompliziert, sind doch diese Strukturen über Jahre und Jahrzehnte gewachsen. Hier noch zusätzlich Fremdsysteme und erweiterte Technologien anzudocken, bleibt eine Riesen-Herausforderung, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen.

Daher setzt die IBM Digital Banking Platform auf einen sogenannten Digital Agility Layer: Eine Zwischenschicht, die Datenservices aus unterschiedlichsten Quellen erlaubt. Innerhalb dieser Schicht wird der Datenfluss zwischen allen angeschlossenen Systemen sichergestellt und kann automatisiert ablaufen. Der Aufbau der gesamten Plattform orientiert sich dabei an BIAN (Banking Industry Architecture Network), einem Standard für serviceorientierte Architekturen, der die Zusammenarbeit zwischen verschiedensten Systemen definiert und sicherstellt. So ist die Grundlage gelegt für einen „App Store für Banken“: ein digitaler Marktplatz mit Services und Applikationen, die Banken nutzen oder weiterentwickeln können – unter eigenem Namen, für sich und für die Wünsche ihrer Kunden.

Autor: Thomas Bohn
Digital Process Automation /
IBM Cloud Innovation Labs