Geschichtendock Kurzversion - Folge 11 | Page 3

Johanna und ich landen unsanft auf einem Haufen Plastikbecken, die für Indien und China bestimmt sind. „Was macht ihr hier?“ Ein Feuerwehrmann beugt sich über mich. Er hilft uns beim Aufstehen und führt uns zur Seite. „Ihr bleibt hier, die Polizei braucht noch eure Zeugenaussage“, befiehlt der Feuerwehrmann. Wir befinden uns in der Nähe des Bahnhofs von Frauenfeld. Der Lastwagen ist in die viel zu niedrige Unterführung hineingefahren. Es gab einen Brand und eine Explosion. Dabei gingen auch die drei Transportkisten in die Brüche. Zwischen den rauchenden Holzwänden stehen glänzende Metallbehälter. Johanna zeigt hinüber auf den Bahnhofplatz. „Schau mal, wer dort ist.“ In Schatten eines Hauses steht der Professor und winkt. „Kommt mit“, sagt er, „sonst müsst ihr der Polizei eine Geschichte erzählen.“ In einer Seitenstrasse gegenüber dem Bahnhof wartet ein dunkler Geländewagen mit getönten Scheiben. „Bringen Sie uns zu meiner Mutter?“ „Ja, steigt ein.“ Es ist der Wagen von gestern Abend. Ein Mann sitzt am Steuer. „Wen haben wir denn da?“ „Zwei blinde Passagiere.“ Der Professor lacht. „Sie sassen in einer der Kisten und sind auf der Strasse gelandet.“ Langsam fahren wir vom Unfallort weg. „Das hätte ins Auge gehen können“, sagt der Fremde. „Die Explosion war geplant.“ „Warum haben Sie das getan?“, will ich wissen. „Die Metallbehälter dürfen die Schweiz nicht verlassen. Die Kisten müssen von der Polizei untersucht werden. Dann geht es der guten Frau Weber an den Kragen.“ „Wer sind Sie?“, frage ich ihn. „Ein Freund des Professors. Ihr könnt mich Silvio nennen.“