Sven
Wir stehen in einem Nebenraum der grossen Bunkeranlage. Vor einer
halben Stunde sind wir mit Herrn Breuer, dem Abwart unseres Hauses,
hier hinuntergestiegen. Nicht ohne Grund. Wir wollen einen Weg zu
diesem mysteriösen Buch finden, darum sind wir auch abgehauen. Herr
Breuer ist alleine zum Ausgang marschiert und hat das Licht gelöscht.
Nun ist es ganz still und stockdunkel im Bauch der Erde.
«Herr Breuer! Warten Sie, wir sind noch da!» Murat verlässt unser
Versteck und läuft den Gang entlang.
«Bleib, Dummkopf!», rufe ich ihm hinterher. «Der Abwart ist doch schon
weg.»
Langsam folge ich meinem Freund.
«Aua!», tönt es aus der Dunkelheit vor mir.
Murat ist in die unterste Stufe der Treppe hineingerannt, die hinauf ans
Licht führen würde, wenn nicht die Türe oben verschlossen wäre. Er ist
gestolpert und unsanft gelandet.
«Tut etwas weh?», frage ich, als ich bei ihm bin.
«Das Knie.»
«Hast du kein Handy, um Licht zu machen?», frage ich meinen Freund.
«Meine Mutter hat es mir weggenommen, damit ich nicht schummeln
kann bei den Rechnungen. Was ist mit dir?»
«Mein Handy steckt zu Hause am Ladekabel», sage ich. «Ich wollte nicht,
dass mich meine Mutter erreichen kann, wenn ich mit dir unterwegs bin.
Es sollte so aussehen, als würde ich gleich wieder zurückkommen.»
«Wir sind zwei schöne Muttersöhnchen.» Murat steht ächzend auf. «Was
machen wir jetzt, Sven?»
«Wir suchen den Weg in die Höhle, wo die Mädchen sind. Herr Schwarz
hat doch gesagt, dass wir hier einen Weg dorthin finden werden. Und wo
die Mädchen sind, ist auch dieses Buch.»