Wir klopfen an das Metall. Es tönt hohl. Das heisst, dass nicht das ganze
Rohr mit Wasser gefüllt ist. Und das heisst wiederum, dass der Weg des
Wassers, dem wir folgen sollen, hier in die Tiefe führen muss.
Wir untersuchen das schräg nach unten führende Rohr. Auf der
Oberseite gibt es einen Deckel, der sich mühelos öffnen lässt.
Wir schauen hinein. Im Licht des Handys sehen wir, dass neben dem
Wasser noch viel Platz bleibt. Zum Beispiel für zwei Jungs, die sich eine
fette Belohnung verdienen wollen.
Auch für zwei Jungs, die ziemlich Schiss haben.
«Sollen wir?» Ich schaue Murat an.
Er zuckt mit den Schultern. «Ich weiss nicht so recht, Alter.»
«Ich auch nicht», gebe ich zu. «Aber es ist der einzige Weg, um aus diesem
Bunker zu kommen. Und Herr Schwarz hat gesagt, dass wir diesen Weg
nehmen sollen.»
«Er hat aber nicht gesagt, wie das gehen soll. Und ich habe keine Lust,
nass zu werden.»
«Darum brauchen wir ein Boot.» Ich gehe hinüber zum Haufen mit dem
Gerümpel. Zuerst zerre ich einen zerbrochenen Tisch zur Seite, dann
einen Bürostuhl. Darunter liegt ein halbiertes Fass aus Aluminium. So
etwas habe ich gesucht.
«Hilf mal.»
Wir tragen das Ding hinüber zum Rohr. Murat öffnet den Deckel, dann
heben wir das Fass hoch und setzen es aufs Wasser.
«Jetzt oder nie», mache ich uns Mut.
Während Murat unser Boot festhält, setze ich mich vorne ins Fass. Dann
klammere ich mich am Rand des Rohres fest, bis auch mein Freund
eingestiegen ist und mir auf die Schultern klopft.
«Los», rufe ich und lasse den Rand des Rohres los.
Der Deckel über uns geht zu und unser Boot nimmt langsam Fahrt auf.