«Wir lesen nicht gerne. Bücher sind etwas für Stubenhocker, Träumer
und Weicheier.»
Am liebsten würde ich Murat schütteln. Ich bin doch kein Weichei, ein
Stubenhocker schon gar nicht.
«Wir unternehmen lieber etwas in der richtigen Welt, oft spielen wir
draussen Fussball», plappert er weiter. «Im Moment geht das leider
nicht wegen dieser unsichtbaren Krankheit.»
Herr Schwarz lächelt zufrieden. «Wie sieht es mit Mathematik aus?»
«Mathe ist ein Lieblingsfach von mir», sage ich.
«Von mir auch.» Murat nickt eifrig, obwohl es bei ihm nicht immer
stimmt. Er lässt sich viel zu leicht ablenken, darum sind seine
Rechnungen auch nicht immer richtig.
«Gut, gut», sagt Herr Schwarz und reibt sich die Hände. «Könnt ihr mir
sagen, warum 28 geteilt durch 7 auch 13 geben kann?»
«Das kann es nicht, niemals!», ruft Murat schnell, «das gibt immer vier.»
«Es kann auch 13 geben.» Ich setze mich an den Tisch, nehme ein Blatt
und einen Kugelschreiber, die da herumliegen und erkläre meinem
erstaunten Freund, wie man diese Rechnung auch anders machen
könnte.