«Die Fahrräder könnt ihr nicht vor dem Haus stehen lassen», ruft uns
Herr Breuer nach.
«Wir gehen gleich wieder», rufe ich und folge meinem Freund.
Murat ist bereits bei der Haustüre angekommen und klingelt.
Herr Gruber, der Vater von Kati öffnet. «Ja?»
«Wir kommen wegen Kati», sagt mein Freund.
«Sie ist nicht da.» Herr Gruber rückt die Brille zurecht. «Eigentlich wollte
sie rüber zu dir, Sven. Wegen Mathe.»
«Darum sind wir hier», schwindle ich, «wir sollen etwas für sie holen.»
«Dann kommt doch rein.»
Das geht ja viel besser, als ich gedacht habe. Ich bin echt froh, dass Kati
nicht da ist, so können wir uns ungestört umschauen. Herr Gruber geht
zurück an seinen Laptop, und wir steigen hinauf ins Zimmer von Kati. Es
ist ziemlich aufgeräumt. Wir schauen uns um, doch das Buch auf dem
Foto ist nirgends zu sehen.
«Was macht ihr hier?» Mägi steckt den Kopf ins Zimmer. Sie hat ein
Frottiertuch um ihre Haare gebunden.
«Wir sollen Kati etwas für die Schule mitbringen.»
«Schaut mal im Keller nach. Mein Schwesterchen wollte dort etwas fürs
Basteln machen.» Schon ist sie wieder weg.
Leise gehen wir die Treppe hinunter. Im Erdgeschoss hören wir die
Stimme von Herrn Gruber, der mit einem Sportler telefoniert. Jedenfalls
fragt er, wie das jetzt weitergeht, wenn die Olympischen Spiele
verschoben sind.
Wir gehen hinaus in den Flur, steigen in den Keller hinunter und machen
Licht.
«Was für ein Durcheinander.» Murat pfeift leise. «Wie sollen wir hier
dieses alte Buch finden?»