die Kinder gehen nur raus, wenn sie müssen. Sonst sitzen sie zu Hause,
arbeiten für die Schule, streiten, spielen oder helfen ihren Eltern.
Ich fahre am Bahnhof vorbei. Hier herrscht bei schönem Wetter immer
viel Betrieb. Ausflügler kommen an und steigen in die Schiffe oder die
Fähren um.
Drüben am Wasser machen viele Velofahrer, die auf dem
Bodenseeradweg unterwegs sind, eine Pause. Doch auch hier ist fast
nichts los.
Der Laden der Keskens ist gleich um die Ecke. Murat steht beim
Hintereingang und befestigt den Anhänger an seinem Velo.
«Sofort ist etwas schneller, du lahme Ente.»
«Freundlich ist auch anders, alter Brummbär!»
Er hebt die Hand. «Give me five!»
Auch ich zeige ihm die Handfläche. «Give me five, Mann!» Ohne uns zu
berühren halten wir die Hände in die Höhe und legen sie dann auf das
Herz. Unser neuer Gruss.
«Was ist so dringend?»
«Komm», sagt er und ich folge ihm in den Lagerraum hinter dem Laden.
Hier riecht es wie in einem Basar in Istanbul. Oder wie in einer Geschichte
aus 1001 Nacht. Oder wie in einem Film von Indiana Jones. Nach Zimt,