Kati
Donnerstag. Tag zwei meines Arbeitseinsatzes im Napoleonmuseum auf
dem Arenenberg. Bisher lief alles super, ich habe im Park geholfen und
bis spätabends im Shop abgestaubt. Wenn es so weitergeht, werde ich
morgen Abend sicher einen fürstlichen Lohn bekommen. Wer weiss,
vielleicht reicht es sogar, um am Samstag mit meinen Freunden nach
Marseille zu fahren und in See zu stechen.
Um 8.30 Uhr ist im Museum alles in Ordnung. Die Teppiche sind
gesaugt, die Stühle stehen an ihrem Platz. Nichts weist mehr auf die
Geisterstunde mit den merkwürdigen Gestalten hin, die hier in der
Nacht gefeiert haben.
Bevor ich hinüber in den Shop gehe, schreibe ich Sven eine Nachricht.
«Habe bisher viel gearbeitet, aber das Gespenst nervt. Es gibt im Schloss
ein Geheimnis.» Ich denke an Kubendo. Er sagte, dass hier etwas
Gefährliches vor sich gehe. Das habe ich gestern erlebt.
Sven
Unschlüssig stehe ich an der Türe und weiss nicht so recht, was ich
machen soll. Herr Menzinger hat mich hinausgeschickt, um seine
Tochter Monika zu wecken. Allerdings haben Murat und ich in der Nacht
beobachtet, wie das Mädchen mit zwei Männern wegfuhr. Einer davon
war der Betrüger, dem Murat vor einigen Tagen unser Geld fürs
Segellager anvertraut hatte. Weil ich Monika gestern beim
Kuchenbacken versprach, ihren Vater zu beruhigen, sitze ich nun
ziemlich in der Klemme.
«Hast du gewusst, dass Schweine sehr saubere Tiere sind?», fragt der
Bauer Murat.
«Nein. Für uns Muslime sind die Tiere unrein.»
«Mit reinlich meine ich, dass sie in ihrem Stall Ordnung halten.»
«Aber man sagt doch, dass Schweine stinken.»
«Doch nur, wenn sie in enge Ställe gesperrt sind. Wenn Schweine
genügend Platz haben, geht es ihnen bestens. Schweine lieben das