Geschichtendock 2018 ePub_Kurzversion_09 | Page 3

«Äinn Kinnt?» «Ich bin schon zwölf Jahre alt.» «Hasst du dass Gällt?» «Bei mir in der Tasche. Was soll ich tun?» «Käinä Fäller machänn. Komm schoffort zum Wassärrbäschen im Parrk. Alläine, sonscht ...» Der Mann hat aufgelegt. «So Kati.» Frau Kircher steht auf. «Ich muss zurück ins Museum. Aber du wirst das schon schaffen.» Sven Der Mann, der am Wohnzimmerfenster steht und raucht, ist Maurice, der neue Freund meiner Mutter. Meine Mama erlaubte ihm, in meinem Bett zu schlafen. Darum liege ich auf dem Sofa. Vorgestern nannte sich dieser Fremde noch Louis. Er schwatzte meinem Freund Murat das Geld für unser Segellager ab. Gestern Nacht kam er auf den Hof der Menzingers. Mit einem anderen Mann brachte er Monika weg. Im Theaterhaus in Weinfelden stahlen sie heute einen wertvollen Scheinwerfer. Maurice schliesst das Fenster. Er kommt herüber zum Sofa und schaut mir beim Träumen zu. Dann schleicht er hinüber zum Schrank und öffnet ihn. Es klirrt. Hinter den schönen Gläsern liegt ein Kästchen mit alten Münzen. Ich sehe, wie der Mann dieses in seine Tasche steckt. Nun geht Maurice weiter in die Küche. Ich schleiche ihm nach. Er öffnet alle Kästchen. Sicher packt er Mamas Portemonnaie mit dem Einkaufsgeld und den Kärtchen für die Bank ein. Der Betrüger und Dieb kommt wieder aus der Küche. Ich kann mich gerade noch in Sicherheit bringen. Langsam geht Maurice ins Schlafzimmer von Mama. Dort drin ist die Schatulle mit dem Schmuck. Wenn er es schafft, die zu stehlen, ist alles verloren. Ich brauche dringend eine gute Idee. Mein Gehirn rattert und dampft.