Geschichtendock 2018 ePub_Kurzversion_05 | Page 2

Kati Donnerstag. Tag zwei im Napoleonmuseum. Bisher lief alles super. Morgen Abend bekomme ich sicher einen fürstlichen Lohn. Vielleicht reicht es fürs Segellager am Samstag. Um 8.30 Uhr sind die Teppiche im Museum gesaugt. Nichts erinnert mehr an die Geisterstunde, die hier in der Nacht gefeiert wurde. Bevor ich hinüber in den Shop gehe, schreibe ich Sven eine Nachricht. «Habe bisher viel gearbeitet, aber das Gespenst nervt. Es gibt im Schloss ein Geheimnis.» Kubendo sagte, dass hier etwas Gefährliches vor sich gehe. Das habe ich gestern erlebt. Sven Unschlüssig stehe ich an der Türe. Eigentlich sollte ich Monika wecken. Sie ist aber in der Nacht mit zwei Männern weggefahren. Einer davon war der Betrüger, der unser Geld fürs Segellager gestohlen hatte. Nun muss ich mir eine Geschichte einfallen lassen. «Schweine sind sehr saubere Tiere», sagt Bauer Menzinger gerade. «Für uns Muslime sind sie unrein. Und sie stinken.» «Nur wenn sie in enge Ställe gesperrt werden. Wenn Schweine Platz haben, geht es ihnen bestens. Wenn sie sich draussen suhlen können, ist es ihnen sauwohl und sie sind glücklich.» «Und wann sind sie unglücklich?», will mein Freund wissen. «Achtet ihr beim Einkauf auch immer auf den Preis?» Der Bauer nimmt einen Schluck Kaffee. «Das ist das Problem. Billiges Fleisch gibt es nur, wenn man die Tiere in enge Ställe sperrt.» «Machen Sie das auch?», will ich wissen. Menzinger dreht sich zu mir um. «Wir halten Kühe im Freilaufstall und auf der Weide. Auch unsere Hühner und Gänse können raus.» Ich muss Mama fragen, worauf sie beim Fleischkauf achtet. «Hast du Monika schon geweckt, Alter?»