German TROM+Das+Geldpiel+und+darüber+hinaus | Page 69
Wie du dir bestimmt vorstellen kannst, sind die Bedingungen auf diesen
Plantagen hart: sie sind Pestiziden ausgesetzt, müssen mit Kettensägen
und scharfen, schweren Macheten, die sie verletzen können, arbeiten,
haben sehr lange Arbeitsstunden (6 Uhr bis Sonnenuntergang),
bekommen schlechtes Essen und Schlaf, sie werden oft geschlagen,
wenn sie nicht schnell genug arbeiten und so weiter.
Diese Kinder sind wahrscheinlich diejenigen, die an den Kakaobohnen arbeiten,
aber keines von ihnen hat jemals Schokolade probiert. Es wird angenommen,
dass über 1,8 Millionen Kinder auf diese Weise misshandelt werden.
Wenn man Verarbeitungsbetriebe in die Nähe dieser Plantagen verlagern würde,
würden sich die Menge der jährlich transportierten Kakaobohnen verringern, aber
große Unternehmen wissen, dass die Kakaoanbau-Stämme nicht sicher genug sind,
um in ihnen zu arbeiten (denk daran: Steuern sind zunächst als Schutz entstanden).
Angesichts der aktuellen kulturellen Bedingungen ist es sinnvoll, dieser
Kindersklaverei ein Ende zu setzen oder ihre Arbeitsbedingungen drastisch zu
verbessern. Leider würde der Rest der Weltnachfrage nach Kakao und Schokolade,
um billig zu bleiben, eine enorme Reduzierung ihres Budgets bedeuten - vielleicht
so sehr, dass sie überhaupt nicht in der Lage wären, das Geschäft zu führen.
Für die großen milliardenschweren Unternehmen (Hershey´s, Mars und Nestlé)
ist es kosteneffizient, dass dieses ganze System der Kindersklaverei und der
schlechten Arbeitsbedingungen ungestört weiterläuft. Sie verbringen keine
Zeit (wenn überhaupt) diese Menschen zu unterstützen und haben kein bis
gar kein Interesse daran, diese Probleme zu lösen - insbesondere, weil solche
Probleme leicht in die Schuhe eines anderen Stammes geschoben werden
können. Dieser Dokumentarfilm beleuchtet diese empörende Situation.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die gleiche Situation für die Kaffeeplantagen
existiert, wo viele Kindersklaven ohne Entschädigung arbeiten, so dass die
gesamte Industrie weniger für die Arbeiter ausgeben kann und somit mehr
Profit macht. Die Kaffeeindustrie übt auch eine erhebliche Belastung für die
Umwelt aus, geht aber weit darüber hinaus: Sie beutet auch zahlreiche Tiere aus.
Einige Kaffeebohnen sind für einige Menschen 'köstlicher', nachdem eine
Schleichkatze (Fleckenmusang), ein kleines Säugetier, das im Dschungel Asiens
lebt, die Bohnen frisst und sie wieder ausscheidet. Die Tiere werden in kleinen
Käfigen gehalten und gezwungen, diese Bohnen zu essen. Die Arbeiter 'ernten'
dann die Bohnen, die zu deutlich höheren Preisen verkauft werden.
Sogar Elefanten werden für einen ähnlichen Prozess verwendet. (Quelle)