Gemeindeblatt Juli 2018 Pfarrbrief_Juli_2018_Druck | Page 2
gemeinsame Mitteilungen
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Abschied
Wort zum Abschied von
den Gemeinden der
Seelsorgeeinheit Ebin-
gen-Lautlingen-Marg-
rethausen.
Liebe Gemeindemitglie-
der unserer Gemeinden
der Seelsorgeeinheit.
„Alles hat seine Stunde, und eine Zeit ist für
jedes Vorhaben unter dem Himmel: Eine Zeit
zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung
zu lösen“ (Prd 3,1.5b). So spricht das alttes-
tamentliche Buch Der Prediger vom Fortgang
des Lebens unter Gottes Vorsehung.
„Alles hat seine Stunde“, dieses Wort greift
in diesen Tagen des Abschieds von der Seel-
sorgeeinheit in das Leben von beiden hier im
Pfarrhaus St. Josef ein: In mein Leben und in
das von Frau Silvia Straub.
Mit den Worten eines Psalmes werde ich am
1. Juli, dem Sonntag der Verabschiedung,
am Altar die vergangenen Jahre zur Hostie
auf die Patene legen und in den Kelch mit
Wein: „Wie kann ich dem Herrn all das ver-
gelten, was er mir Gutes getan hat? Ich will
den Kelch des Heiles erheben und anrufen
den Namen des Herrn. Ich will dir ein Opfer
des Dankes bringen.“
Unser damaliger Professor für Moraltheolo-
gie in Tübingen sprach wiederholt vom „Opti-
mismus aus Natur und Gnade“. Das möchte
ich anwenden auf mich, unterwegs zu einem
neuen Lebensufer und auf die Kirchenge-
meinden als Ausblick: Es wird auf einem gu-
ten Weg weitergehen.
Was im Großen auf den Landkarten der Di-
özesen die Situation kennzeichnet, wird an
der Basis in den Gemeinden erfahrbar: Zu-
sammenlegen, zusammenrücken, die Seel-
sorger und die Seelsorge miteinander teilen,
aufmerksam werden, wo in Seelen, an Or-
ten, in Einrichtungen Gottes Geist wirkt und
Leben schafft. Diesen Weg sind wir mitein-
ander gegangen. Wir müssen uns zusam-
menfinden, alle, die guten Willens sind. Wer
sich abfindet, verabschiedet sich von der
Hoffnung und verabschiedet sich vom berge-
versetzenden Glauben: Dass für Gott nichts
unmöglich ist.
Wir sind heute zurück in den Ursprung hin-
eingestellt, hin zu den Aposteln mit Jesus.
Angesichts der vielen Menschen auf ausge-
setztem Feld fragen die Apostel den Herrn
an: Woher sollen wir Brot nehmen für die-
se vielen. Und Jesus antwortet ihnen: Seht
nach, was ihr habt. Dann finden sie wenig
und antworten ihm: Fünf Brote und zwei
Fische, doch was ist dies für so viele. Die
Apostel legen ihr Weniges, das zudem von
einem Kind stammt, in seine Hände. Und Je-
sus nimmt ihr Weniges in seine Hände und
schafft daraus das Brot für alle.
Heute fragen wir in der Kirche auch: Woher
sollen wir nehmen, woher sollen wir bekom-
men? Statt so zu fragen und resignativ zu
antworten: Wir haben zu wenig, wir können
nicht, geht es darum, zu tun, was Er uns sagt:
Seht nach, was ihr habt. Fünf Brote und zwei
Fische haben wir auch heute und noch mehr.
Ich denke an Begegnungen mit Christinnen
und Christen, die im Glauben der Kirche ste-
hen, Bindung an Christus in der Eucharistie,
an die Muttergottes, an die Kirche haben,
die soziale Menschen zu den Mitmenschen
sind, ich denke an Begegnungen mit Ge-
meindemitgliedern der anderen Kirchenge-
meinden in der Ökumene der letzten Jahre,
solche Begegnungen geben Glauben, Mut
und Kraft, da flammt Heiliger Geist auf, wird
sichtbar Kirche am Ort und an vielen Orten,
wird sichtbar Freude an Glaube und Kirche.
„Seht nach, was ihr habt.“ Wir müssen in
den Gemeinden der Seelsorgeeinheit zu-
sammenrücken und uns, wie damals mit
fünf Broten und zwei Fischen, dem Herrn in
der sonntäglichen Eucharistie bringen, da-
mit Er uns in seine Hände nimmt und das,
was da ist zur Gabe für viele wandelt. Dank