Gazelle : The Palestinian Biological Bulletin (ISSN 0178 – 6288) . Number 129, September 2015, pp. 1-20. | Page 10

10 Kapstadt tätig war. Das Tier war von einem Fischdampfer unter dem Kommando von Hendrik Goosen in den Gewässern des Indischen Ozeans vor der südafrikanischen Küste nahe der Mündung des Chalumna gefangen worden. Da Courtenay-Latimer sich mit Kapitän Goosen angefreundet hatte, wurde sie regelmäßig über die Einfahrt des Schiffes in den Hafen informiert und hatte die Erlaubnis, interessante Einzelstücke aus dem Fang für ihr Museum auszuwählen. Der Chemieprofessor und Amateur-Fischkundler James L. B. Smith ordnete das Tier den bis dahin für ausgestorben gehaltenen Quastenflossern zu. Trotz umgehend eingeleiteter Suche nach weiteren Exemplaren dieser Art gelang es erst 1952 bei den Komoren, etwa 300 km nördlich der ersten Fundstelle gelegen, ein weiteres Tier zu fangen. Wie der erste Fisch konnte es nicht am Leben erhalten werden, nachdem es von den Fängern an Bord des Fangschiffes geholt wurde. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts gelangen dann weitere Beobachtungen, unter anderem das Auffinden einer weiteren Population der Quastenflosser, die möglicherweise eine eigene Art darstellen und als Manado-Quastenflosser (Latimeria menadoensis) bezeichnet werden (Wikipedia). Lebensweise Mit seinen beinartigen Brust- und Bauchflossen kann sich der Fisch in einer Art „Kreuzgang― bewegen. Für diese alternierenden Bewegungen der Flossen hat er in seinem Nervensystem bestimmte „neuromuskuläre Koordinationen―, wie es Hans Fricke nennt. Nach seiner Ansicht können solche Koordinationen den Verwandten des Quastenflossers den Schritt an Land erleichtert haben. Tiere der rezenten Arten gehen jedoch nicht am Meeresboden umher, und ihre Flossen berühren nicht einmal den Boden, etwa beim Beschleichen ihrer Beute, wobei die Brustflossen um 180 Grad um die Längsachse gedreht werden können. Wenn der Quastenflosser schnell schwimmen will, benutzt er seine mächtige Schwanzflosse (Wikipedia). Quastenflosser sind Nachtjäger und Driftschwimmer, die auch die schwächste Wasserströmung für die Fortbewegung ausnutzen. Ihre großen Brust- und Bauchflossen verwenden sie zum Ausbalancieren (Wikipedia). Tagsüber halten sich die Quastenflosser in Lavahöhlen auf, die auf den Komoren zwischen 150 und 200 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Die vor Sulawesi gefundenen Tiere lebten in einer 155 Meter tief gelegenen Kalksteinhöhle. In den zum Teil sehr geräumigen Höhlen leben bis zu 16 Tiere. Mit Sonnenuntergang verlassen die Tiere einzeln ihre Höhle. Ihre Beutezüge führen sie nur wenige Kilometer von ihrer Höhle weg und bis in 700 Meter Tiefe (Wikipedia). Schwimmt ihnen ein Beutefisch vors Maul, dann können sie mit einem Schlag ihrer breiten Schwanzflosse sehr stark beschleunigen. Ein bei anderen Fischen Gazelle : The Palestinian Biological Bulletin – Number 129 – September 2015