Gazelle : The Palestinian Biological Bulletin (ISSN 0178 – 6288) . Number 101, January 2013, pp. 1-26. | Page 7

7 der 1810 einen Schädelfund aus einer Höhle in Oberfranken beschrieb (Probst, 2009). Das Verschwinden der Löwen in Amerika, Europa und Asien wurde nach Ansicht von Helmut Hemmer vermutlich dadurch ausgelöst, daß die Beutetiere ausstarben. Zum Ende des Eiszeitalters wuchsen nämlich da, wo vorher Graslandschaft gewesen war, wieder die Wälder. Das Aussterben der an Futternot leidenden Huftiere könnte den großen Raubtieren ebenfalls die Nahrungsbasis entzogen haben (Probst, 2009). In Europa sind die letzten Löwen übrigens von den Alten Griechen gesichtet worden, der Schriftsteller Herodot berichtet noch über sie. Doch dann hat man diese Großkatzen heftig bejagt, bis sie schließlich ausgerottet waren. Denn der Löwe war für den Menschen von der Zeit an zum erklärten Feind geworden, als der begann, sich Haustiere zu halten. Deshalb ist diese Großkatze auch im Vorderen Orient, in dem sich die Bauernkulturen am frühesten entwickelten, am raschesten verschwunden (Probst, 2009). Der Mosbacher Löwe (Panthera leo fossilis) Der Mosbacher Löwe (Panthera leo fossilis) ist eine ausgestorbene Großkatze des frühen und mittleren Pleistozän. Er gilt als frühe Unterart des Löwen (Panthera leo). Die Namensgebung erfolgte aufgrund fossiler Funde in Mosbach, nahe Wiesbaden. Erstbeschreiber war der Paläontologe Wilhelm von Reichenau (1906). Zahlreiche Reste des Mosbacher Löwen, wie Kieferteile oder Zähne, befinden sich heute im Magazin des Naturhistorischen Museumsin Mainz (Wikipedia). Aussehen Mit einer Kopf-Rumpflänge von bis zu 2,40 Meter waren die Mosbacher Löwen etwa um einen halben Meter länger als die heute in Afrika vorkommenden Löwen und erreichten damit fast die Ausmaße des Amerikanischen Löwen. Beide entsprechen damit etwa einem „Liger“, der aus der Kreuzung eines männlichen Löwen mit einem weiblichen Tiger hervorgeht (Wikipedia). Geographische und zeitliche Verbreitung Die meisten Funde dieser Großkatze stammen aus den Mosbacher Sanden. Diese Fundstelle verdankt ihren Namen dem ehemaligen Dorf Mosbach zwischen Wiesbaden und Biebrich, das 1926 zusamme