Fußball im Rheinland 0222 | Page 3

Editorial

Liebe Fußballfreunde ,

Foto : René Weiss

Am 2 . Juli haben wir in Trier einen langen , fast siebeneinhalbstündigen Verbandstag mit Beschlüssen über umfangreiche personelle

und inhaltliche Veränderungen erlebt . Ein
großes Lob an dieser Stelle an alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Geschäftsstelle , die
diesen Tag vorbereitet und begleitet haben , das
war absolut professionell . Ein ebenso großes
Lob gilt allen Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertretern
, die so zahlreich erschienen sind
und so lange ausgeharrt haben . Wir müssen uns
zukünftig sicher Gedanken machen über die
zeitliche Gestaltung des Verbandstages , wobei
aber nicht immer die Verabschiedung eines
langjährigen Präsidenten auf der Tagesordnung
steht . Die mögliche Einführung eines Delegiertensystems
habe ich in Trier bereits angesprochen
, was die Organisation erheblich
verein fachen würde , ebenso wie die elektronische
Auszählung der Stimmen .
An dieser Stelle gilt es aber auch noch einmal
Walter Desch zu danken , der 21 Jahre lang
unseren Verband geführt und der diesen würdevollen
Abschied und die Ehrenpräsidentschaft
mehr als verdient hat . Da konnte keine
Laudatio zu viel sein , um sein höchst engagiertes
Wirken für den Fußball zu würdigen . Ich persönlich bedanke mich ganz herzlich für das mir geschenkte überwältigende Vertrauen , das verantwortungsvolle Amt des Präsidenten von Walter Desch übernehmen zu dürfen . Nun freue ich mich sehr auf diese spannende Aufgabe und kann Ihnen versprechen , dass ich mich mit allen Kräften dafür einsetzen werde , es im Sinne der Vereine auszufüllen .
Weiterhin kann ich Ihnen versprechen , dass die Organisation und Durchführung des Spielbetriebs nach wie vor im Vordergrund stehen wird . Fußball als Kernkompetenz des Verbandes ist insoweit auch eindeutig in unserem Leitbild verankert . Aber um diesen zukunftsfähig sicherzustellen , muss es uns gelingen , die starken Rückgänge der Mannschaftszahlen insbesondere im Bereich der Kinder und Jugendlichen sowie der Frauen nicht nur einzudämmen , sondern möglichst eine Trendwende zu erreichen . Die derzeit positive Mitgliederstatistik des DFB ist dabei nur eine Momentaufnahme . Dauerhaft erfolgreich werden wir nur sein , wenn wir in unsere Betrachtungen neben rein sportlichen Aspekten auch die aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen mit einbeziehen . Fußball im Regelspielbetrieb wird nicht die alleinige Lösung sein , auch wenn diese Vorstellung nach wie vor vielen von uns nicht leichtfällt .
So sind beispielsweise die neuen Kinderspielformen ein guter Ansatz , um alle Kinder unabhängig von ihrem individuellen Talent in das aktive Spiel einzubeziehen . Gerade im Jugendbereich muss uns unbedingt der Spagat zwischen Breitensport und dem leistungsorientierten Fußball gelingen . Die sogenannte „ 2 . Säule “ mit der Möglichkeit , auch in gemischten
Mannschaften in Turnierform und ohne Verpflichtung eine ganze Saison zur Verfügung zu stehen , in organisierter Form Fußball zu spielen , wird ein Ansatz sein . Fußballangebote für Menschen mit Handicap , die Verknüpfung von Fußball auf dem Platz mit e-Football im Jugendbereich , die Weiterentwicklung des Ü-Fußballs inklusive Walking- Football , um bis ins hohe Alter aktiv zu sein : All das sind Ansätze , die die Chance bieten , möglichst viele Menschen über einen möglichst langen Zeitraum als aktive Mitglieder in unseren Vereinen zu erhalten . Darüber hinaus müssen wir alles dafür tun , dass auch zukünftig die Spiele von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern geleitet werden . Eine absolute Schwerpunktaufgabe . Erreichen wir dies nicht , werden wir vieles infrage stellen müssen .
Ich freue mich sehr darauf , diese anspruchsvollen Aufgabenstellungen gemeinsam mit dem Präsidium , den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitar ­ beitern , den Kreisvorständen und natürlich insbesondere gemeinsam mit Ihnen , liebe Vereinsvorstände und -mitglieder, anzupacken . Scheuen Sie sich nicht , Ihre Gedanken und Ideen einzubringen , denn Verbandsarbeit darf nicht nur von oben nach unten , sondern muss auch von unten nach oben stattfinden .
Richten wir den Blick nach vorne auf eine erfolgreiche Zukunft des Fußballs im Rheinland . Ich bin sehr gerne bereit dazu .
Mit herzlichen und sportlichen Grüßen Ihr
Gregor Eibes Präsident
Unsere Partner und Sponsoren
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