Fußball im Rheinland 0222 | Page 24

Blickpunkt
Spielklassenstruktur

„ Das Rheinland-Modell kommt den Vereinen entgegen “

Foto : Frank Jellinek
Ab der Saison 2023 / 24 gilt der kreisübergreifende Spielbetrieb

Bis zum Beginn der Saison 2023 / 24 ist es zwar noch ein paar Tage hin . Und doch geriet die in rund einem Jahr anstehende Spielzeit kürzlich in den Fokus – oder vielmehr ihre Rahmenbedingungen . Beim Verbandstag in Trier beschlossen die Vertreter der Vereine die Einführung eines kreisübergreifenden Spielbetriebs im Seniorenbereich – mit lediglich einer Gegenstimme und einer Enthaltung .

Seit Monaten hatten sich die Mitglieder der Kommission Verbandsentwicklung im FVR unter anderem mit der Frage befasst , wie der Spielbetrieb des Seniorenfußballs im Fußballverband Rheinland nach dem Verbandstag 2022 strukturiert sein könnte . Ein längerer Saison-Spannungsbogen , größere Planbarkeit in Bezug auf das Saisonende , Berücksichtigung der veränderten Freizeitgewohnheiten und gesellschaftlichen Entwicklungen , Anpassung an veränderte Mannschaftszahlen : Dies waren nur einige der Aspekte , die bei einer Neugestaltung berücksichtigt werden sollten .
Speziell für das Thema „ Künftige Spielklassenstruktur im Seniorenbereich “ rief die Kommission Verbandsentwicklung unter der Leitung von Prof . Lutz Thieme daher eine AG mit Fachleuten aus dem Bereich Spielbetrieb ins Leben . Diese vom damaligen Vizepräsidenten Udo Blaeser geleitete AG hatte sich bereits im Jahr 2021 bei sieben Online-Dialogen mit Vereinsvertretern ausgetauscht , hatte informiert und Meinungen abgefragt . Die Rückmeldungen aus den Online-Dialogen flossen in die weitere Arbeit der AG und der Kommission ein . Auf dieser Grundlage prüfte man die aktuelle Spielklassenstruktur auf Stärken und Schwächen und erarbeitete Alternativen dazu . Zu Beginn mehr als die beiden Modelle , die am Ende zur Diskussion standen – die anderen Optionen fanden bei Kreisvorsitzenden , Kreissachbearbeitern , Staffelleitern und Vereinsvertretern jedoch keine breite Zustimmung . Die letztlichen Resultate wurden zunächst dem Präsidium und Vertretern der Kreise und im Anschluss im Rahmen dreier Regionalkonferenzen den
Neue Wege im Rheinland : Die Spielklassenstruktur bringt ab der Saison
2023 / 24 den kreisübergreifenden Spielbetrieb im Seniorenbereich
Vereinen sowie in einer weiteren Konferenz den Mitarbeitern des FVR vorgestellt .
Das bei allen Konferenzen abgefragte Meinungsbild ergab insgesamt : Mit deutlicher Mehrheit ist eine Veränderung hin zu einem kreisübergreifenden Spielbetrieb gewünscht . Einem Spielbetrieb also , der sich an Fahrtstrecken und nicht an Kreisgrenzen orientiert – und somit auch eine größere Anzahl an ( teilweise neuen ) Duellen mit Nachbarvereinen mit sich bringt . Darüber hinaus sprach sich eine große Mehrheit dafür aus , das aktuelle Spielklassenmodell ( eine Rheinlandliga , drei Bezirksligen , neun Kreisligen ) zu modernisieren .
Veränderungen an der Grundstruktur stehen dabei weniger im Fokus als vielmehr Anpassungen des bisher genutzten Modells , beispielsweise eben im Hinblick auf die Aufhebung einer Orientierung an den Kreisgrenzen .
„ Das Ziel war und ist , den Abwärtstrend im Hinblick auf die Mannschaftsmeldungen zu stoppen . Das Beispiel des Landesverbandes Schleswig-Holstein zeigt , dass eine solche Veränderung zum Erfolg führen kann “, sagt Marco Schütz , Vizepräsident Senioren des Fußballverbandes Rheinland . „ Das Rheinland-Modell ist attraktiver , die Mannschaften spielen teilweise gegen neue Gegner , es gibt weitere Derbys . Darüber hinaus bringt es eine höhere Planbarkeit mit sich : Der Erste steigt auf , der Zweite hat im Regelfall die Möglichkeit , an einer Relegation teilzunehmen . Das Modell kommt den Vereinen entgegen – das zeigt auch das eindeutige Votum der Vereine in Trier .“
Frank Jellinek
24 FIR – Fußball im Rheinland 02 | 2022