Verbandstag |
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Fotos : René Weiss |
bringen werden : Der Erfahrungsschatz des neuen Vizepräsidenten für Verbands- und Vereinsentwicklung dürfte am Ende der größte sein . Prof . Dr . Lutz Thieme ist nach sieben Jahren im Vorstand des Vereins Schwimm- und Sportfreunde Bonn im Jahr 2012 an die Spitze des rund 10.000 Mitglieder umfassenden Vereins gewählt worden und stand diesem bis 2019 vor . Darüber hinaus war Thieme von Juni 2018 bis Februar 2019 Präsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz . „ Das hat leider nicht so funktioniert , wie ich mir das vorgestellt hatte – auch deshalb nicht , weil ich als Außenstehender in die Strukturen des Landessportbundes hineinkam “, berichtet der 55-Jährige . „ Das ist nun beim Fußballverband ganz anders . Ich kenne den FVR aus den drei Jahren als Vorsitzender in der Kommission Verbandsentwicklung .“
In dieser Funktion hat der Professor für Sportmanagement an der Hochschule Koblenz am RheinAhrCampus , wie er sagt , „ den Weg geebnet , um die Ergebnisse des Verbandstag mit vorzubereiten “. Seit Ende des Jahres 2019 ist die damals neu gegründete Kommission Verbandsentwicklung tätig – und brachte seither im Hintergrund Ideen , Gedanken und Anregungen zu verschiedenen Themenfeldern voran . So bat die Kommission zunächst alle anderen Kommissionen , Ausschüsse und Kreise des FVR um Hinweise , welche Themen im Prozess der Verbandsentwicklung zu bearbeiten wären . Die mehr als 650 Rückmeldungen aus dem gesamten Verband wurden in diversen Handlungsfeldern zusammengefasst – aus dieser Vorarbeit entwickelte sich unter anderem die „ Rheinland- Modell “ genannte neue Spielklassenstruktur mit einem kreisübergreifenden Spielbetrieb .
So wird der Rolle der Verbands- und auch Vereinsentwicklung auch künftig eine
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große Bedeutung zukommen . „ Ich habe |
mich natürlich gefreut , als Gregor Eibes angeboten
hat , in der neuen Struktur eine Position
für dieses Themenfeld zu schaffen .
Das ist Verpflichtung und Ansporn “, meint
Thieme . „ Allerdings müssen sich die neuen
Strukturen nach der durch Walter Desch geprägten
Ära in der Zusammenarbeit des
Präsidiums erst noch herauskristallisieren .“
Im Fokus werden dabei aber in jedem
Fall die Vereine stehen : „ Ich möchte dafür
sorgen , dass die Klubs dort unterstützt werden
, wo sie diese Unterstützung für ihre
selbstbestimmte Vereinsentwicklung nötig
haben “, sagt Thieme . „ Gleichzeitig möchte
ich auch dafür werben , dass wir Dinge , die
von den Vereinen bisher noch nicht so sehr
in den Blick genommen werden – beispielsweise
2 . Säule , Fußball außerhalb der Spielbetriebsstrukturen
, Inklusion – flächendeckender
als bisher anbieten können . Was
nicht heißt , dass jeder Verein all das ins
Programm nehmen muss , aber dass Interessenten
in einer erreichbaren Entfernung
derartige Angebote haben sollten .“
Vizepräsident Qualifizierung : Jörg Müller
Dass Jörg Müller einmal eine Aufgabe im
Präsidium des Fußballverbandes Rheinland
übernehmen würde , ist an sich nicht überraschend
. Aber nun ging alles doch ziemlich
schnell : Zwei Tage vor dem Verbandstag in
Trier erklärte der bisherige Vizepräsident
für Qualifizierung , Vereinsberatung und
Schule & Fußball , Udo Blaeser , dass er nicht
erneut kandidieren würde . „ Walter Desch
hatte mich im Laufe der Jahre schon öfter
angerufen und gefragt , ob ich mir eine solche
Aufgabe vorstellen könne . Bisher habe
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ich das auch wegen meiner zeitlich intensiven Tätigkeit als Konrektor und seit 2019 als Schulleiter abgelehnt “, berichtet der 56-Jährige . Diesmal war ’ s anders : Nach einem Tag Bedenkzeit sagte Müller zu – und wurde gewählt .
„ Der Verbandstag war ein Neubeginn , ein Abschied von alten Strukturen und den bisherigen Köpfen “, meint er nicht nur , aber auch bezogen auf seine Position . „ Durch die Verjüngung des Präsidiums kommen sicherlich auch neue Ideen rein . Anfangs wird es möglicherweise hier und da ein wenig haken , weil viel Wissen verloren gegangen ist von denen , die die Aufgaben im Präsidium vorher übernommen haben . Aber das heißt ja nicht , dass die Arbeit des Präsidiums schlechter wird . Ich glaube , die Mischung mit ein paar erfahrenen Kräften , die noch da sind , und einer starken neuen Front ist gut .“
Neben seiner Tätigkeit als Jugendtrainer und im Vorstand des FC Bruchertseifen , die er seit 25 Jahren in unterschiedlichen Funktionen ausübt , kann Müller auf viel Erfahrung in verschiedenen Schulfußballgremien zurückgreifen : Seit etwa 15 Jahren ist er im Kreis als Referent für Schule und Fußball engagiert , seit zehn Jahren in der FVR-Kommission Schule und Fußball , der er seit drei Jahren vorsteht , und seit sechs Jahren ist er Vorsitzender der Schulkommission im Regionalverband sowie Mitglied der Schulkommission des DFB . Seit 2019 leitet er die Realschule plus und Fachoberschule Hachenburger Löwe , deren Konrektor er in den 15 Jahren zuvor war .
„ Ich möchte vor allem helfen , die Jugend wieder langfristiger zum Fußball zu bewegen und an die Vereine zu binden “, sagt Müller . „ Das kann ja auch über die Trainerausbildung funktionieren und mit einer neuen Denke oder erweiterten Sichtweise der Trainer einhergehen : Leistungsorientierung ist sicher sehr wichtig und das Ziel im Sport , aber erst einmal sollte versucht werden , die Spieler zu halten – und dass der Wert jedes einzelnen Vereinsmitglieds erkannt wird . Manch eine Spielerin oder Spieler entwickelt sich später oder wird in anderen Bereichen eine Stütze des Vereins .“
Andreas Arens / Frank Jellinek
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18 FIR – Fußball im Rheinland 02 | 2022 |