Fußball im Rheinland 0222 | Page 16

Verbandstag
nicht gereicht – zumindest auf dem Platz . Denn nun ist der 53-jährige Altenkirchener auf der höchsten Ebene des Verbandes angekommen : als Vizepräsident Senioren des Fußballverbandes Rheinland .
Die Organisation und das Management der Dinge außerhalb des Platzes lag Schütz immer schon , sodass er im Alter von 30 Jahren Vorsitzender seines Heimatvereins wurde , der Wiedbachtaler Sportfreunde Neitersen . Bis ins vergangene Jahr hinein engagierte er sich im Vorstand , 13 Jahre lang als Vorsitzender und fünf Jahre als SG-Vorsitzender . „ Ich habe dabei die Basis gut kennengelernt und kann die Sorgen und Nöte der Vereine recht gut einschätzen “, sagt er .
Gewiss kein Nachteil in seiner neuen Aufgabe , die ihm hinsichtlich seiner Fähigkeiten aber durchaus liegen dürfte : „ Als ich die Stellenbeschreibung für diesen Posten erhalten habe , habe ich mich darin gesehen “, berichtet Schütz . „ Denn das , was hier gefordert sein wird , sind meine Stärken : Netzwerke aufbauen und pflegen , Kommunikation nach außen , neue Ideen einbringen . So ist der Entschluss gereift , für dieses Amt zu kandidieren .“
Erfahrung im ehrenamtlichen Engagement bringt er in jedem Fall genügend mit : Neben seiner Tätigkeit auf Vereinsebene ist er seit 2007 Mitarbeiter des Kreises Westerwald-Sieg oder auf höherer Ebene , zunächst sieben Jahre als Beisitzer in der Kreisspruchkammer Westerwald-Sieg , dann drei Jahre als Beisitzer der Bezirksspruchkammer Ost , der er von 2017 an vorstand . 2021 erreichte ihn der Ruf seines Heimatkreises , die Position des Kreisvorsitzenden zu übernehmen . „ Da konnte ich nicht Nein sagen “, berichtet Schütz , der in beruflicher Hinsicht selbstständig in der Logistikbranche tätig ist . Und nun also : Vizepräsident Senioren , eine neu
geschaffene Position , die es mit Leben zu füllen gilt und bei der der Spielbetrieb an sich nicht an erster Stelle steht – das wiederum war Schütz auch wichtig . Es soll um übergeordnete Dinge gehen . „ Erst einmal müssen
wir versuchen , den Trend im Amateurfußball – Stichwort : rückläufige Mannschaftszahlen – zu bremsen . Der erste Ansatz ist durch das Rheinland-Modell gelungen , da muss man schauen , wie es sich auswirkt “, sagt Schütz . „ Ansonsten müssen wir in der Führungsebene des Verbandes – damit meine ich Präsidium , die Ausschüsse und Kreisvorsitzende – enger zusammen und vor allem miteinander arbeiten . Denn ich denke , am Ende möchten alle dasselbe Ziel erreichen . Zudem möchte ich die Zusammenarbeit mit dem Hauptamt intensivieren und ausbauen . Insgesamt sollten der Verband und seine Gremien als Dienstleister für die Vereine wahrgenommen werden .“
Vizepräsidentin für Frauen und Mädchen : Michaela Breuer-Hück
In der Vereins- und Verbandsarbeit kennt sie sich aus . Als Walter Desch sie eines Tages nach einem Vorschlag von Udo Blaeser angerufen und gefragt habe , ob sie beim Verbandstag für das Amt der Vizepräsidentin für Frauen und Mädchen kandidieren wolle , sei sie dennoch „ wie die Jungfrau zum Kinde gekommen “, verrät Michaela Breuer-Hück . Die 42-jährige verheiratete Mutter zweier fußballbegeisterter Söhne („ Mein Mann hat dieses Hobby auch noch nicht aufgegeben “) aus Boos unweit des Nürburgrings konnte sich dann aber relativ schnell mit dem Gedanken anfreunden , auf der FVR-Führungsebene Verantwortung zu übernehmen : „ Ich habe von Kindesbeinen an bis jetzt den größten Teil meiner Freizeit auf dem Platz verbracht . Auch ich liebe den Fußball , möchte , dass gerade die Kids nach wie vor Spaß am Kicken haben und hoffe , dass es uns gelingt , weiter Ehrenamtliche zu finden , die das Ganze ermöglichen .“
Die Probleme sind ihr bewusst : „ Die Anzahl der schwindenden Mannschaften ist enorm . Immer weniger können außerdem ihr Engagement im Verein mit der Familie vereinbaren . Gerade im weiblichen Bereich gibt es außerdem Schwierigkeiten , die bei den Männern weniger oder gar nicht bestehen , wie etwa negative Reaktionen von Eltern , wenn ihre Tochter Fußball spielen möchte .“
Nah an den Vereinen dran zu sein und sich vor Ort anzuhören , wo und wie sehr der Schuh genau drückt , dürfte Michaela Breuer- Hück nicht schwerfallen . Schließlich bringt sie Erfahrung aus fast 20 Jahren ein , in denen sie beim 250 Mitglieder zählenden SV Boos für den Freizeit- und Breitensport zuständig ist . Bis vor kurzem bekleidete sie hier zudem das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden und ist darüber hinaus im Kreis Rhein / Ahr Referentin für Schule und Fußball .
Die Probleme in einem kommunikativen Miteinander zu erkennen , effektive Lösungen zu suchen , Schulungen und Seminare anbieten , die zielorientiert ausgerichtet sind und den Teilnehmerinnen das für die Arbeit im Verein mitgeben , was sie in der Praxis nutzen und umsetzen können : So stellt sich die Pädagogische Koordinatorin einer Ganztagsschule in Mayen ihre Arbeitsweise vor .
Sie sei „ eigentlich kein Freund von Quoten “, stehe aber dafür ein , dass „ die weibliche Sichtweise auch und gerade im Fußball mehr beachtet werden sollte “.
Vizepräsident Schiedsrichter : Thomas Schmittgen
Seit rund zwei Jahrzehnten ist er selbst Schiedsrichter , leitet dabei Spiele bis hinauf zur A-Klasse und fungiert seit 16 Jahren als Obmann der Unparteiischen im Kreis Hunsrück / Mosel . Außerdem arbeitete Thomas Schmittgen vor seiner Wahl zum Vizepräsident Schiedsrichter bereits in der FVR- Schiedsrichter-Kommission und im Schiedsrichterausschuss mit : Der Cochemer weiß , wo er anpacken muss , um das Amt des 23 .
16 FIR – Fußball im Rheinland 02 | 2022