Fußball im Rheinland 0222 | Page 13

Verbandstag und im Kollektiv angehen müssen . Ich bin ein Mensch , der ein harmonisches Umfeld sucht und braucht . Auf dieser Basis glaube ich , dass wir eine gute Zusammenarbeit haben werden . Wir können aber nicht alles sofort angehen , denn es gibt viele , viele Themen , das hat die Verbandsentwicklung gezeigt . Zudem muss man sich als Team in dieser Konstellation sicherlich auch erst einmal zusammenfinden – solch einen großen Umbruch gab es in der Geschichte des Verbandes noch nie . Eibes : Ja , und dies mit der neuen Präsidiumsstruktur sowie den spieltechnischen Ausschüssen , die teilweise auch neu besetzt sind : Das wird natürlich eine Herausforderung , keine Frage – aber auch eine spannende . Wir haben im Vorfeld Aufgabenkataloge geschrieben und müssen uns daran nun orientieren . Aus unserem neuen Team wird sicherlich viel guter Input kommen . Ich freue mich darauf , diese Entwicklung als Präsident begleiten zu dürfen . Und ich glaube , dass wir auf diesem Weg mit neuen Schwerpunkten , die über den reinen Spielbetrieb hinausgehen , etwas für die Vereine tun können . Der Spielbetrieb wird natürlich weiterhin unser Kerngeschäft bleiben . Aber wir können an den gesellschaftspolitischen Entwicklungen nicht vorbeischauen und müssen diese auch im Fußball berücksichtigen . Wie möchten Sie die Präsidentschaft angehen : Wie ist Ihre Arbeitsweise , wie ist Ihr Führungsstil ? Eibes : Ich bin ein absoluter Teamplayer , kompromissbereit und harmoniebedürftig , der aber gleichwohl keine Konflikte scheut . Aber es geht nur gemeinsam . Ich bin nicht derjenige , der von oben herab die Dinge vorgibt . Zudem lege ich Wert darauf , dass wir das , was wir im Präsidium erarbeiten , offensiv an die Kreise und Vereine weitergeben . Wir werden auch das berücksichtigen , was von unten nach oben widergespiegelt wird . Nur so geht ’ s , in der Gemeinsamkeit : die Sorgen und Nöte der Vereine beachten und in die Entscheidungen mit einbeziehen und die Entscheidungen dann auch in die Kreise und Vereine rückkoppeln . Das ist mein Stil : Ich möchte alle mitnehmen .
Stichwort „ alle mitnehmen “. Werden Sie auch den Ehrenpräsidenten Walter Desch mit einbinden ? Eibes : Ja , eindeutig . Das wird von manchen vielleicht ein wenig zwiespältig beäugt , weil man befürchtet , dass der Ehrenpräsident mit Stimmrecht im Präsidium den neuen Präsidenten fernsteuern könnte . Ich sage ganz klar : Das wird natürlich nicht passieren . Ich werde meinen eigenen Stil entwickeln , meine eigenen Themen nach vorn bringen , bin aber froh , dass ich ihn als Berater habe . So , wie ich ihn kennengelernt habe , wie wir viele Sachthemen gemeinsam und oft mit ähnlichen Ansichten angegangen sind , bin ich mir sicher , dass er auch künftig ein wertvolles Mitglied im Präsidium sein wird . Was sind in Ihren Augen die vordringlichen Themen , die Sie als Erstes bearbeiten möchten ? Eibes : Oberstes Ziel wird es sein , die weiteren Rückgänge bei den Mannschaftszahlen zumindest zu verhindern , möglichst sogar eine Verbesserung zu erreichen . Deshalb müssen wir unter anderem die Entwicklung der sogenannten 2 . Säule stärker in den Vordergrund rücken sowie die Unterstützung der Kümmerer in den Vereinen . Dabei geht es um Fußball über alle Altersklassen hinweg , auch mitunter außerhalb des Regelspielbetriebs . Auch das Thema Inklusion ist wichtig . Die Digitalisierung müssen wir beachten und die Jugend mit einbeziehen . Ich halte es zudem für ganz wichtig , dass wir mit den neuen Kinderspielformen das Ziel erreichen , möglichst viele Kinder für den Fußball zu begeistern . Und nicht zuletzt möchte ich die Zusammenarbeit mit den Vereinen forcieren . Sie sind als Landrat voll berufstätig . Wie lange werden Sie noch im Berufsleben aktiv sein ? Wie werden Sie – rein zeitlich – in dieser Zeit als Präsident agieren ? Eibes : Ich werde das Amt des Präsidenten nicht auf dieselbe Art und Weise wahrnehmen können , wie Walter Desch das getan hat – dies aber nicht nur bedingt durch meine Aufgabe als Landrat : Walter Desch hinterlässt sehr große Fußstapfen , die man nicht genauso ausfüllen kann . Als Landrat bin ich gewählt bis 2027 , werde aber aller Voraussicht nach nicht ganz so lang im Amt bleiben . Aber unabhängig davon bin ich der Meinung , dass man Arbeit auf mehrere Köpfe verteilen muss – das werden wir im Präsidium auch tun . Trotz der Doppelbelastung wird es zweifelsohne möglich sein , die wichtigen Dinge anzupacken . Ich werde jedoch nicht überall sein können , aber da werden wir im Präsidium vernünftige Lösungen finden . Worauf freuen Sie sich in Ihrer neuen Tätigkeit am meisten ? Eibes : Ich habe große Lust , mit dem neuen Präsidium Themen zu entwickeln , die wir bisher nicht so sehr im Fokus hatten . Und ich bin sehr gespannt , welchen Input ich erfahren werde von den neuen Mitgliedern des Präsidiums . Auch auf den Kontakt mit den Vereinen bin ich sehr gespannt , welche Rückmeldungen ich dort erhalte und wo ich helfen kann , Dinge nach vorn zu bringen . Das klingt alles noch sehr abstrakt , das ist mir klar . Aber ich glaube schon , dass wir sehr schnell konkrete Dinge entwickeln und Fortschritte erzielen . Manches wird länger dauern , manches wird schneller gehen . Aber ich freue mich einfach auf die Arbeit im Präsidium und bin sehr gespannt , was sich aus der gemeinsamen Arbeit heraus entwickelt .
Das Gespräch führte Frank Jellinek
Ein optimistischer Blick in die Zukunft , mit Freude und Zuversicht : Gregor Eibes
02 | 2022 FIR – Fußball im Rheinland 13