Fußball im Rheinland 02/21 | Page 32

Mit Pfiff
Schiedsrichter

Das Entscheidungsspiel als Bonbon

Marco Christmann leitete die Partie Koblenz gegen Linz
Foto : René Weiss

Marco Christmann hat in diesem Jahr das

Entscheidungsspiel um die Teilnahme am DFB-Pokal zwischen TuS Rot-Weiß Koblenz
und dem VfB Linz gepfiffen . „ Das war
Souveränes Quartett im Entscheidungsspiel : Schiedsrichter Marco Christmann ( 2 . von rechts ) mit den Assistenten Torsten Moog ( rechts ) und Jonas Schäfer ( 2 . von links ) sowie dem Vierten Offiziellen Hamid Rostamzada
zum Abschied eine schöne Auszeichnung “, berichtete Christmann . Für den 27-jährigen Morshausener ( Kreis Hunsrück / Mosel ) war es das letzte Spiel auf höherer Ebene . Insgesamt neun Jahre fungierte Christmann im Regionalverband Südwest als Schiedsrichter in der Oberliga und als Assistent in der Regionalliga . Nach dem Abbruch der Saison will Christmann verstärkt als aktiver Fußballer in seinem Heimatverein mitwirken und sich daher auf Spielleitungen in den Verbands-Spielklassen und Kreisligen konzentrieren .
„ Ich selbst hatte seit einem Dreivierteljahr kein Spiel mehr selbst gepfiffen , sondern war in dieser Zeit lediglich als Assistent in der Regionalliga mit dabei “,
berichtete Christmann . Doch das Entscheidungsspiel war für das durch Torsten Moog , Jonas Schäfer und Hamid Rostamzada komplettierte Gespann noch mal etwas Besonderes . Umso schöner auch für die Schiedsrichter , dass 100 Zuschauer das Spiel bei sommerlichen Temperaturen im Stadion Oberwerth miterleben durften . Zudem wurde das Spiel live in einer Dreierkonferenz im SWR übertragen . „ Wir hatten vielleicht zwei knifflige Situationen , doch es gab keine Diskussionen . Das ist das beste Zeichen “, äußerte sich Christmann zufrieden nach Spielschluss . Als Andenken an das Abschiedsspiel gab es für Christmann , der mit seinen Kollegen nach ein paar Bier als Letzter das Stadion verlassen hatte , noch einen Trikottausch mit dem Koblenzer Luca Beckenbauer , dem Enkel von Franz Beckenbauer .
Fabian Mohr

Kreativ in der Spielpause

Interviewreihe , Challenge und Online-Training

Die erneute fußballerische Zwangspause haben die einzelnen Schiedsrichtervereinigungen genutzt , um sich auf alternativen Wegen weiterhin zu vernetzen . Das Gemeinschaftsgefühl konnte dabei gestärkt werden . So hat beispielsweise die Schiedsrichtervereinigung Rhein-Lahn mit der Serie „ Abpfiff – Die Fragen danach “ ein neues Videoformat ins Leben gerufen . An der Interviewreihe haben sich 34 Schiedsrichter aus dem Fußballkreis beteiligt . Die Unparteiischen zeigen sich dabei neben dem Platz aus einem anderen Winkel und machen gleichzeitig Werbung für das Schiedsrichterwesen . Die einzelnen Videos können über die Facebook-Seite der Vereinigung abgerufen werden ( http :// bit . ly / videos-abpfiff ).

Die Corona-freie Zeit nutzte die Schiedsrichtervereinigung Mosel zu einer alternativen Challenge . Anlässlich des 50-jährigen Bestehens ist ein Jubiläumslauf ins Leben gerufen worden . Ziel war es , das Gründungsjahr 1970 in Kilometern zurückzulegen – egal , ob laufend , wandernd oder mit dem Fahrrad . Nach nur sechs Wochen war die
Gesamt-Kilometerzahl bereits erreicht . In sportlich ähnlicher Form treffen sich seit Januar dieses Jahres die Schiedsrichter aus dem Spielkreis Eifel . Einmal wöchentlich wird in Zusammenarbeit mit einem regionalen Fitnessstudio ein einstündiges Online- Training durchgeführt . Im Anschluss tauscht man sich dann noch über aktuelle sportrelevante Themen aus . Ein Vorteil : Auch in Zeiten mit Kontakteinschränkungen bleiben die Schiedsrichter vernetzt , und das Gemeinschaftsgefühl wird gefördert .
Fabian Mohr
32 FIR – Fußball im Rheinland 02 | 2021