Blickpunkt erfolgen könnte – das alles übrigens völlig unabhängig von einer möglichen Kreisreform .
Die Modelle hängen von verschiedenen Parametern ab , unter anderem vom Verhältnis Anzahl Staffeln oberer zu unterer Ebene . Ein Beispiel : Es gibt eine Rheinlandliga und drei Bezirksligen , also ist das Verhältnis eins zu drei . Es gibt drei Bezirksligen und neun A-Klassen , also ist auch hier das Verhältnis eins zu drei . „ Wenn das Verhältnis eins zu drei ist , ist man allerdings eingeschränkt in den Möglichkeiten , Auf- und Abstieg zu regeln . Leichter und beweglicher wird man bei einem Verhältnis von eins zu maximal zwei “, meint Blaeser .
So oder so : Entschieden ist noch nichts , das werden die Vereine erst im Rahmen des Verbandstags 2022 übernehmen . „ Gerade vor dem Hintergrund , dass der Spielbetrieb attraktiver und spannender werden soll , ist die Bereitschaft des Verbandes gegeben , etwas zu verändern – wenn es denn gewünscht wird “, sagt Blaeser . „ Wichtig ist , dass wir die Vereine jetzt mitnehmen .“ Und das ist der Fall : In bisher sieben Videokonferenzen ging der FVR in den Dialog mit den Vereinen , und aus diesen Veranstaltungen entstand ein Meinungsbild , welche Aspekte den Vereinen wichtig und welche weniger wichtig sind . Ein weiterer Austausch wird folgen .
Unter dem Begriff „ Zweite Säule “ treibt die Kommission derweil die Angebotsentwicklung für Fußballerinnen und Fußballer voran , die zwar Vereinsmitglieder sind , jedoch am Liga betrieb nicht ( mehr ) teilnehmen können oder wollen . Diese sollen durch Angebote außerhalb des Ligabetriebs dem organisierten Fußball erhalten bleiben . Als erste Maßnahme werden hier die Fußballkreise ermutigt und unterstützt , Angebote nach dem Vorbild der „ Stand-by-Liga “ im Kreis Hunsrück / Mosel zu etablieren . Die Kernpunkte dieser neuen Spielform :
• 7er-Mannschaften , ggf . gemischt Damen und Herren , altersklassenübergreifend vom ältesten Jugendjahrgang bis zu den Alten Herren
• Spielzeit : 30 Minuten ohne Halbzeitpause
• Kein Abseits
• Fliegender Wechsel während der Spielunterbrechungen
• Spiele außerhalb des Rahmenspielplans in Turnierform über Vorrunde / Endrunde bis hin zur Ermittlung eines Kreismeisters „ Natürlich haben wir uns in der AG auch über die Risiken der Einführung einer Standby-Liga Gedanken gemacht “, sagt FVR-Vizepräsident Gregor Eibes , Leiter der AG „ Zweite Säule “. „ Ein Problem könnte sein , dass bislang am Punktspielbetrieb teilnehmende Aktive sich sozusagen aus Bequemlichkeit lieber dem Freizeitspielbetrieb anschließen und damit Mannschaften geschwächt werden könnten . Ganz ausschließen kann man das natürlich nie , aber wir sind der Auffassung , dass die Chance , nicht mehr aktive Spieler * innen vom Sofa zu holen , ungleich größer ist .“
Hier also möchte der FVR ansetzen , ohne weitreichende formale Vorgaben , mit Turnieren in der schönen Jahreszeit mit Eventcharakter für die ganze Familie – Fußball rein aus Spaß an der Freude und trotzdem mit einem gewissen sportlichen Anreiz . Das Ergebnis könnte dann sogar sein , dass der eine oder andere wieder den sportlichen Ehrgeiz entwickelt , um an der Punktspielrunde teilzunehmen .
„ Da aktuell einige für die Strategie der Landesverbände bedeutsame Entwicklungen innerhalb des DFB erfolgen und die Ergebnisse zur Weiterentwicklung des Spielbetriebs ebenfalls Auswirkungen auf die künftige Strategie des FVR haben , wird die
Kommission Verbandsentwicklung die Arbeit im Themenbereich Strategie gegen Jahresende wieder forcieren “, sagt Prof . Thieme . Neben den vielfältigen Aktivitäten im Bereich Spielbetrieb hat – auf Initiative der Kommission Verbandsentwicklung – die Kommission Talentförderung ihre Arbeit auf der Grundlage der gesammelten Themen aufgenommen . Ebenso konnten die im Handlungsfeld Qualifizierung identifizierten Probleme und Anregungen in die Arbeit der Kommission Lehrstab einfließen und wurden von dieser bereits zur Hälfte abgearbeitet . Vergleichbares gilt auch für den Themenbereich Schiedsrichter und Soziales . Hier wird in ständigem Austausch mit den zuständigen Kommissionen diskutiert , wie die gesammelten Themen bearbeitet werden können . Ergänzt werden diese systematischen Verankerungen der Veränderungsprozesse in der Arbeit des FVR durch Sofortmaßnahmen im Bereich Kommunikation und Vereinsentwicklung .
Es sei noch mal daran erinnert : Insgesamt 14 Handlungsfelder wurden herausgefiltert , die es zu bearbeiten gilt . Mit viel Engagement , mit neuen Ideen und durchaus kontroversen Diskussionen . Denn strategisch soll sich der FVR noch stärker als ein moderner , innovativer Sportverband mit der Kernkompetenz Fußball verstehen – und entsprechend handeln .
Frank Jellinek
Die 14 zu bearbeitenden Handlungsfelder im Fußballverband Rheinland : Das Fundament bilden Ehrenund Hauptamt , in der Mitte befinden sich die Hauptthemen , flankiert von Bereichen wie Finanzen oder Kommunikation – und die Strategie als verbindendes Element obenauf
02 | 2021 FIR – Fußball im Rheinland 17