Festschrift Jubiläum 25 Jahre | Page 20

20 Feldmessen in der 10. Klasse Die Zerlegung der Landschaft in Winkel und Zentimeter E ine Besonderheit im Mathematikunterricht an Waldorfschulen stellt das zweiwöchige FeldmessPraktikum in der 10. Klasse dar. Die Klasse fährt dazu mit dem Zug in ein Landschulheim, um dort mit Hilfe von Maßbändern, Wasserwaagen, Theodoliten (Winkelmessgeräten) und anderen Hilfsmitteln ein Gelände zu vermessen und auf einer Karte darzustellen. Genauigkeit Einerseits geht es darum, einige Inhalte der 10. Klasse (Winkelfunktionen, Sinussatz, Cosinussatz) anzuwenden, aber das ist nur ein kleines, fast nebensächliches Ziel. Weitaus wichtiger ist mir, dass die Schüler hier wichtige Fähigkeiten und Kompetenzen erlernen bzw. einüben, die von großer Bedeutung sind: z. B. Genauigkeit, Geduld und Teamfähigkeit. Anschließend werden die Geländemerkmale relativ zu den erfassten Punkten durch Abstand und Winkel bestimmt und schließlich wird eine Karte nach den gemessen Zahlenwerten gezeichnet. Zunächst werden Punkte im Gelände durch sogenannte Fluchtstäbe markiert, die man von weitem sieht. Sie bilden das Skelett für die Erfassung der Geländemerkmale. Nun werden zunächst die Abstände und Winkel zwischen diesen Punkten gemessen. Dies muss mit hoher Präzision geschehen, damit die Karte korrekt wird. Betrachten wir das Vermessen der Längen etwas genauer. Der Abstand zwischen zwei Punkten im Gelände wird mit