STORY
Wenn es bereits am frühen
Abend stockfinster ist, Krokodile
weniger als fünf Gehminuten entfernt
durch das ufernahe Unterholz kriechen und man die heiße Nacht mitten
im afrikanischen Busch an einer rudimentär zusammengeschusterten
Bar mit einigen Bier und Tequila ablöscht, befindet man sich möglicherweise bei Warthogs in Simbabwe.
Das Camp am Lake Kariba ist wie die
meisten Backpacker-Lodges – sofern dort
wegen
saisonalen
Desinteresses
keine
überambitionierten Traveller logieren – ein
durchaus sympathischer Ort zum Verweilen.
Die kleinen Holzhütten sind einfach, sauber
und naturgemäß nicht ganz geschlossen, an der
Rückseite liegt jeweils eine offene, mit roten
Steinplatten geflieste Dusche.
Als wir das Camp an einem Februarabend
erreichten, ließen wir unser Gepäck gleich
stehen und gingen hinüber zur eingangs
erwähnten Bar. Dort tranken sich zwei
weiße Simbabwer, die laut eigener Aussage
einmal in der Rugby-Nationalmannschaft
gespielt hatten, munter diskutierend durch
die tropische Abendhitze. Einer von ihnen
hieß Andy und erzählte, sein Bruder habe
einige Zeit im Gefängnis gesessen, weil er in
öffentlichkeitswirksamer Form – die genauen
Umstände sind in Simbabwe im Prinzip
nebensächlich – gegen das herrschende Regime
von Robert Mugabe opportuniert hatte, der
das Land seit 21 Jahren regiert, als einer der
letzten waschechten Despoten Afrikas gilt und
deshalb nicht mehr in die Europäische Union
einreisen darf. Er selbst, berichtete Andy, sei bei
den letzten Wahlen raus auf das Land gefahren
und habe dort gefilmt, wo Mugabe bisher