FahrRad 2/2015 | Page 55

FC N eu im A D O hne Radfahren wäre ich ein anderer. Radfahren und Bewegung ist für mich Lebenshaltung und Lebensgefühl. Meine Kraft spüren, am Berg auch deutlich ihre Grenzen. Beim Windschattenfahren merken, dass verlässliche Gemeinschaft Energie spart. Mit allen Sinnen ohne Windschutzscheibe die Welt erfahren, inklusive Gülle-, Diesel-, Raps und Lindendüften. Die Spannung vom Schreibtischsitzen wegtreten, inklusive Arbeitsfrust. Allein, mit Kollegen, in meiner Herde, mit Freunden, dabei einen gemeinsamen Rhythmus und schöne Ziele finden. Unna, meine Heimat, mit seiner perfekten Lage zwischen Sauerland, Münsterland, Soester Börde und Ruhrgebiet hat so viele schöne Strecken und Ecken. Und genau so wichtig fürs Après-Bike-Bier locken einige Biergärten mit wechselnden Gesprächsrunden zu jedem Thema. Das mache ich eh schon immer. Warum dem ADFC beitreten? Ich möchte nicht den grünen Daumen erheben, etwas gegen die vielen Treibhausgase oder den Klimawandel tun, weiter möchte ich auch keinen Beitrag zur Reformation der Volksgesundheit leisten. Der moralische Makel liegt mir nicht so und würde wohl auch eher schon bei meiner Mülltrennung von der Realität eingeholt. Das Radfahren ist für mich viel mehr die sprichwörtliche Lust am Leben mit allen seinen Facetten. Der ADFC hat mich mit seinem Engagement beim Drahteselmarkt, bei der Radkultour und vor allem durch Stadtradeln beeindruckt. Veranstaltungen Aktionen zwischen Gemeinschaft und Individualität, in der Natur und in der Stadt. Genau das trifft mein Ver- im A D F C Porträt ständnis von Gemeinschaft und Verbundenheit aufder einen und dem Wettkampf und auch Konkurrenz auf der anderen Seite, natürlich auch hier gepaart mit besagtem Après Bier und den dazu gehörigen Mythen. N eu im A Als Mitglied im Herde-Team 4.553 Kilometer beim Stadtradeln 201 4 zu schaffen macht schon stolz. Wir leistungsfreudige Sportsradler hatten neben unserem Eigenspaß ganz viele Begegnungen mit anders Radelnden – aus ganz anderen Kreisen, mit ganz anderen Rädern, deutlich jünger und noch öfter deutlich älter, aber alle gut draufin „meinem“ Unna. Und da ich mehr Spaß am Bessermachen als am Besserwissen habe, machte ich ein paar Vorschläge zum Stadtradeln 201 5. Und da sagten die älteren Herrschaften im ADFC: „Mach doch!“ Und seit Januar strampele ich frischen Wind ins Vorbereitungsteam. Andreas Voß FahrRad Herbst 201 5 55