Lünen
I
Der Vergleich mit der Wirklichkeit ver
deutlicht, dass Lünen noch längst nicht
fahrradfreundlich ist. Die gelobte Stell
platzsituation gilt bislang nur für das
Gymnasium Altlünen und die Geschwi
sterSchollGesamtschule. Alle anderen
weiterführenden Schulen haben insge
samt noch einen Bedarf von etwa 1900
geeigneten Fahrradabstellplätzen, wie
die Stadtverwaltung im August 2011
selbst festgestellt hat. Zwar hat der Stadt
rat die Zielsetzungen zu dem auf sieben
Jahre angelegten Maßnahmenkonzept
RadPlus im August 2015 einstimmig be
schlossen. Von den dafür not
wendigen 6,7 Mio. € hat die
Ratsmehrheit aber lediglich
etwa 771.000 € für die Maß
nahmen der ersten und zweiten
Priorität zur Realisierung in den
Jahren 2016 bis 2018 abge
segnet. Abzüglich der kalkulier
ten Fördermittel muss die Stadt
Lünen davon nur einen Eigen
anteil von rund 331.000 € finan
zieren. Hochgerechnet wäre
das eigentlich auf sieben Jahre
angelegte gesamte Maßnah
Übergabe der Urkunde. Von links: Winfried Pudenz (Ministerium
menkonzept erst in 26 Jahren
für Bauen, Wohnen, Stadtententwicklung und Verkehr NRW),
Christine Fuchs (Vorstand AGFS), Robert Petrás (Stadt Lünen)
realisiert.
Ein
Beispiel
für die häufig untergeord
Die Auswahlkommission des Landes ver
nete
Rolle
des
Radverkehrs
in Politik und
gab das Gütesiegel fahrradfreundlich für
Verwaltung
zeigen
die
völlig
ungeeigne
weitere sieben Jahre auf Grundlage von
ten
Fahrradständer
vor
der
2011 reno
Mitteilungen und Absichtserklärungen
vierten
Rundsporthalle
(siehe
Foto). Der
der zu zertifizierenden Stelle, also der
unbestrittene
Erneuerungsbedarf
wurde
Politik und Verwaltung der Stadt Lünen.
bereits
im
Jahr
2012
durch
den
ADFC
an
Der ADFC Lünen als Interessenvertre
den
Beigeordneten
für
Bau
herangetra
tung der Radfahrenden wurde nicht be
gen.
teiligt.
m Dezember 2015 erhielt die Stadt Lü
nen die Urkunde zur Verlängerung der
Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft
fußgänger und fahrradfreundlicher Städ
te, Gemeinden und Kreise in NRW
(AGFS). Die Pressemitteilung der Stadt
vom 02.12.2015 hebt hervor: „Unter an
derem hatte die Stadt in den vergange
nen Jahren die Stellplatzsituation für
Fahrräder in der Innenstadt und an Schu
len verbessert, den Drahteselmarkt als
vielbesuchte Veranstaltung etabliert und
das Konzept RADPlus aufgelegt, das sich
mit Maßnahmen für die zukünftige Rad
verkehrsförderung befasst.“
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FahrRad Frühling 2016