FahrRad 1/2015 | Page 16

Unna U nna bleibt in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS). Im Rahmen ihrer jährlichen Mitgliederversammlung wurde in der Landeshauptstadt Düsseldorf neben Unna weiteren 33 Mitgliedern Urkunden zur Verlängerung ihrer Mitgliedschaft verliehen. Der Stadt Marl wurde keine Verlängerung gewährt. Alle sieben Jahre müssen sich die Mitglieder des kommunalen Netzwerks erneut bewerben und unter Beweis stellen, dass sie aktiv und kontinuierlich daran arbeiten, zukunftsfähige, belebte und wohnliche Städte zu gestalten. Nur Kommunen, die den Kriterien der AGFS weiterhin gerecht werden, erhalten die begehrte Verlängerungsurkunde und profitieren weiter von den Vorteilen einer Mitgliedschaft. Auch für Unna stand die Mitgliedschaft auf der Kippe. Der Verlängerungsantrag der Stadt Unna wurde vom zuständigen Ministerium sehr kritisch hinterfragt und erst die in den nachgeschobenen Antworten konkret formulierten Ziele bezüglich der zukünftigen Nahmobilität führten letztlich zum Verbleib. Die Stadt Unna möchte den auch für sie nicht zufriedenstellenden Modal-Split Anteil von derzeit 11 % in der kommenden Dekade verdoppeln. Hierzu soll ein „Zielnetz 2025“ mit Haupt- und Nebenrouten definiert und umgesetzt werden. Derzeit erhebt eine Arbeitsgruppe, die aus Mitgliedern des Beirates „FahrRad“ und der Verwaltung besteht, Routenverläufe und Mängelpunkte und definiert die Qualitätsmerkmale der Haupt- und Nebennetzrou- 16 FahrRad Frühling 201 5 ten. In diesem Zusammenhang soll auch die Benutzungspflicht vorhandener Radwege und die Signalisierung der Kreuzungen untersucht und gegebenenfalls geändert werden. Im öffentlichen Raum und besonders an weiterführenden Schulen sollen Radparkanlagen in ausreichenden Maße und Qualität geschaffen werden. Zur Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit sieht die Stadt im „Stadtradeln“ Entwicklungspotential. Die Anbindung an den geplanten Radschnellweg (RS1 ) soll in die kommunalen Planungen einfließen und die Neugestaltung der Fußgängerzone soll den Belangen der Senioren und Menschen mit Behinderungen gerecht werden. Von links: Michael Heinze (Ministerium Bauen etc. NRW), Patricia Reich, Renate Nick, Michael Ott (alle Stadt Unna), Christine Fuchs (AGFS) Der ADFC Unna hatte sich trotz großer Kritik in einer Stellungnahme für den Verbleib Unnas in der AGFS eingesetzt. Nun begrüßt er die von der Verwaltung gesetzten Ziele für die kommenden Jahre und erklärt die Bereitschaft zur konstruktiven Mitarbeit. WernerWülfing