Unna
U
nna bleibt in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und
Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V.
(AGFS). Im Rahmen ihrer jährlichen Mitgliederversammlung wurde in der Landeshauptstadt Düsseldorf neben Unna
weiteren 33 Mitgliedern Urkunden zur
Verlängerung ihrer Mitgliedschaft verliehen. Der Stadt Marl wurde keine Verlängerung gewährt. Alle sieben Jahre müssen sich die Mitglieder des kommunalen
Netzwerks erneut bewerben und unter
Beweis stellen, dass sie aktiv und kontinuierlich daran arbeiten, zukunftsfähige,
belebte und wohnliche Städte zu gestalten. Nur Kommunen, die den Kriterien der
AGFS weiterhin gerecht werden, erhalten
die begehrte Verlängerungsurkunde und
profitieren weiter von den Vorteilen einer
Mitgliedschaft.
Auch für Unna stand die Mitgliedschaft
auf der Kippe. Der Verlängerungsantrag
der Stadt Unna wurde vom zuständigen
Ministerium sehr kritisch hinterfragt und
erst die in den nachgeschobenen Antworten konkret formulierten Ziele bezüglich
der zukünftigen Nahmobilität führten
letztlich zum Verbleib.
Die Stadt Unna möchte den auch für sie
nicht zufriedenstellenden Modal-Split Anteil von derzeit 11 % in der kommenden
Dekade verdoppeln. Hierzu soll ein „Zielnetz 2025“ mit Haupt- und Nebenrouten
definiert und umgesetzt werden. Derzeit
erhebt eine Arbeitsgruppe, die aus Mitgliedern des Beirates „FahrRad“ und der
Verwaltung besteht, Routenverläufe und
Mängelpunkte und definiert die Qualitätsmerkmale der Haupt- und Nebennetzrou-
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FahrRad Frühling 201 5
ten. In diesem Zusammenhang soll auch
die Benutzungspflicht vorhandener Radwege und die Signalisierung der Kreuzungen untersucht und gegebenenfalls
geändert werden.
Im öffentlichen Raum und besonders
an weiterführenden Schulen sollen Radparkanlagen in ausreichenden Maße und
Qualität geschaffen werden. Zur Steigerung der Öffentlichkeitsarbeit sieht die
Stadt im „Stadtradeln“ Entwicklungspotential. Die Anbindung an den geplanten
Radschnellweg (RS1 ) soll in die kommunalen Planungen einfließen und die Neugestaltung der Fußgängerzone soll den
Belangen der Senioren und Menschen
mit Behinderungen gerecht werden.
Von links: Michael Heinze (Ministerium Bauen etc.
NRW), Patricia Reich, Renate Nick, Michael Ott (alle
Stadt Unna), Christine Fuchs (AGFS)
Der ADFC Unna hatte sich trotz großer
Kritik in einer Stellungnahme für den Verbleib Unnas in der AGFS eingesetzt. Nun
begrüßt er die von der Verwaltung gesetzten Ziele für die kommenden Jahre
und erklärt die Bereitschaft zur konstruktiven Mitarbeit.
WernerWülfing