Extrablatt Mai 2013 | Page 12

12 Milchkuh-Initiative – Jetzt oder nie Automobilisten, Motorradfahrer, Lastwagenfahrer und andere Strassenbenützer werden zunehmend zur Milchkuh der Nation. Sie zahlen immer mehr Steuern, Abgaben und Gebühren und stehen trotzdem im Stau. Die jährlichen Staustunden belaufen sich mittlerweile auf 16’000; die volks­ wirtschaftlichen Kosten sind enorm. Dabei sind die Schweizer Bevölkerung und die gesamte Wirtschaft auf ein leis­ tungsfähiges und zuverlässiges Infra­ strukturnetz angewiesen. Dieses bildet eine wichtige Basis für den Wohlstand, das Wachstum und die zunehmende Produktivität unseres Landes. Strasse für ländliche Regionen Menschen, Waren, Energie und In­ formationen müssen rasch, kosten­ günstig und auch über grössere Distan­ zen punktgenau transportiert werden. Auch für dezentral gelegene Orte ist die Strasse wichtig. Der Bevölkerung in ländlichen Regionen und Bergkanto­ nen steht oftmals kein gut ausgebautes Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln zur Verfügung, wie dies in den Städten der Fall ist. Der öffentliche Verkehr, der selber auf die Strasse angewiesen ist, kann nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern sehr oft auch auf­ grund der topographischen Gegeben­ heiten nicht alle Dörfer mit attraktiven Angeboten bedienen. Parlament ignoriert Bedürfnisse Diese Fakten werden vom Parlament oft ignoriert. Die Politik steuert in eine andere Richtung: Die Autofahrer wer­ den für Aufgaben zur Kasse gebeten, welche mit dem Strassenverkehr nichts mehr zu tun haben. Die Strassengelder werden stattdessen in den öffentlichen Verkehr oder andere zweckfremde Projekte investiert. Derweil unterneh­ men Grüne und Linke alles, um den Strassenverkehr zu behindern und ein­ zuschränken. So kann es nicht weiter­ gehen. Jetzt Milchkuh-Initiative unterschreiben Mit der eidgenössischen Volksinitia­ tive für eine faire Verkehrsfinanzie­ rung («Milchkuh-Initiative») wollen Unternehmer, Gewerbevertreter und bürgerliche Politiker dieser unehrli­ chen Finanzpolitik im Bereich des Strassenverkehrs ein Ende setzen. Steuern und Abgaben der Strassenbe­ nützer sollen in Zukunft direkt in Stra­ ssenprojekte fliessen – und nicht in die allgemeine Bundeskasse. Mitspracherechte stärken Zudem sollen die Mitspracherechte der Strassenbenützer gestärkt werden: Beschlüsse, welche das Autofahren verteuern, sollen zwingend dem fakul­ tativen Referendum unterstellt wer­ den, um in jedem Fall eine Volksab­ stimmung zu ermöglichen. Es muss verhindert werden, dass die Strassen­ benützer die Milchkühe der Schweiz werden! Max Nötzli, Präsident auto-schweiz Für geordnete Finanzen Nein zum 150%-Vignetten-Wucher! im Verkehrsbereich Mineralölsteuer, Mineralölsteuerzuschlag, Nationalstrassenabgabe, Schwerverkehrsabgabe und so weiter: Die Autofahrer und Strassenbenützer müssen dem Staat immer mehr abliefern. Ein Ende ist nicht absehbar, denn während der Strassenverkehr sich als gute Einnahmequelle präsentiert, verschlingt der öffentliche Verkehr immer mehr Mittel. Hinter den Kulissen brüten Regie­ rung und Verwaltung in Bundesbern unaufhörlich über neuen Bestimmun­ gen, mit denen die Automobilisten und Strassenbenützer mit noch mehr Steu­ ern und Abgaben geschröpft werden könnten, um die Staatskasse zu füllen. Es erstaunt daher nicht, dass sich die Abgaben- und Gebührenlast in den vergangenen fünfzig Jahren mehr als versechsfacht hat. der jährlich 122 Milliarden Personen­ kilometer entfallen auf die Strasse. Milchkuh-Initiative jetzt unterschreiben Die Milchkuh-Initiative ist nicht nur nötig, sie ist überfällig. Jetzt braucht es ein klares Zeichen an die Politiker, dass in der Verkehrsfinanzierung end­ lich Ordnung geschaffen wird: Der Strassenbenützer soll versichert sein, Undurchsichtige Geldflüsse Wohin das Geld genau fliesst, welches nicht in die Strasseninfrastruktur in­ vestiert wird, kann kaum jemand im Detail nach­ vollziehen – die Geldflüsse sind schlicht zu kompli­ ziert. Tatsache jedoch ist: Das Geld wird mit vollen Händen ausgegeben. Und dies überwiegend nicht nur für Strassenprojekte, Die Bedeutung des motorisierten Verkehrs nimmt zu. auch wenn das Geld vom Automobilisten stammt. Grün sein ist dass seine Abgaben und Gebühren «in» – koste es, was es wolle. So wer­ «seiner» Strasseninfrastruktur zugute­ den Milliarden von Förder- und Sub­ kommt. ventionsgeldern für den öffentlichen Dies nicht nur im Interesse aller Au­ Verkehr gesprochen. tofahrer, sondern auch aus Gründen Ungeachtet der Bedeutung des mo­ der Transparenz und der Kostenwahr­ torisierten Strassenverkehrs wird die heit. Strasse, wenn es um Investitionen geht, weiterhin benachteiligt. Die Zah­ Rolf Hartl, len sprechen eine klare Sprache: 80% Präsident Erdöl-Vereinigung Der Bundesrat und eine Mehrheit des National- und Ständerats wollen die Autobahnvignette ab 2015 von heute 40 auf 100 Franken verteuern. Dies entspricht einer Erhöhung von 150%. Bereits heute nimmt der Bund jährlich 9,5 Milliarden Franken durch Steuern, Gebühren und Abgaben der Strassenbenützer ein. Die Strasse könnte sich heute kostendeckend finanzieren. Das Problem ist: Über 60% der Strassengelder werden heute zweckentfremdet. Gleichzeitig werden die Automobilisten immer mehr zur Kasse gebeten – ein Skandal! Man wird das Gefühl nicht los, den Behörden ginge es nur darum, die Au­ tomobilisten zu schikanieren: Strassenprojekte werden verzögert, Steuern und Abgaben erhöht, und den Strassenbenützern wird das Leben schwer gemacht. Der Autofahrer als Milch­ kuh der Nation – so hätte es Bundes­ bern gerne. Vignetten-Wucher Um sage und schreibe 150% soll der Preis für eine Autobahn-Vignet­ te erhöht werden. Was als Provisori­ um begann, wird zur volkswirt­ schaftlichen Belastung. Natürlich kann man einwenden, dass die Preis­ erhöhung im Bereich einer halben Tankfüllung liegt. Trotzdem: Für Familien mit geringem Einkommen, aber auch für Gewerbebetriebe ist diese massive Preiserhöhung eine zusätzliche Belastung. Jetzt geht es darum, endlich einmal Nein zu sa­ gen zu dieser schamlosen Abzocke­ rei des Bürgers am Steuer durch die Classe politique! Am Geld liegts nicht! Mit den Auto-, Töff- und Lastwa­ genfahrern nahm der Bund im Jahr 2012 mehr als 9,5 Milliarden Franken ein, unter anderem: Automobilsteuer (inkl. Zoll) 453 Mio. Autobahnvignette 352 Mio. Schwerverkehrssteuer 1’529 Mio. Mineralölsteuer 3’041 Mio. Mineralölsteuerzuschlag 1’974 Mio. auf Treibstoffen Genug Geld für Autobahnen Offensichtlich ist genug Geld da, um Autobahnen und Tunnels zu bauen. Der Bund hat keinen Grund, die Bür­ ger noch stärker zu belasten. Besser sollten Politik und Verwaltung end­ lich einmal jenes Geld ausgeben, das bereits vorhanden ist, um die vernach­ lässigten Autobahnerweiterungen zü­ gig voranzutreiben. Singapur, Malay­ sia und China machen es vor. Keine Bevorzugung der Ausländer Unverständlich ist auch die Bevorzu­ gung der Ausländer. Mit der neuen Regelung sollen Ausländer, welche durch die Schweiz fahren, für eine Zwei-Monats-Vignette CHF nur 40 Franken zahlen, wäh­ CHF rend Schweizer, die nur sel­ ten auf der Autobahn sind CHF (z.B. Motorradfahrer oder CHF Fahrer mit Bootsanhänger), die überteuerte Vignette für 100 Franken kaufen müssen. CHF Besonders bestraft werden auch Autobesitzer mit Wech­ selschildern, welche mehrere Fahrzeu­ ge besitzen. Das ist unfair – gegen diese Abzocke­ rei des Privatverkehrs wehren wir uns! Dr. Michael E. Dreher, Ex-Nationalrat, Küsnacht (ZH) Bitte unterzeichnen Sie den beiliegenden Unterschriftenbogen für die Milchkuh-Initiative und NEIN zur 100-Franken Autobahn-Vignette! Mehr Informationen: www.milchkuh-initiative.ch www.referendum-autobahnvignette.ch Doris Fiala, Hans-Ulrich Bigler, Max Binder, Nationalrätin FDP Zürich Direktor Schweizerischer Gewerbeverband sgv Nationalrat SVP Kanton Zürich «Wenn Autofahrer mehr bezahlen müssen, dann müssen sie auch mitreden können. Dank der «Milchkuh-Initiative» werden ihre Mitspracherechte gestärkt.» «Zahlreiche Gewerbebetriebe nutzen täglich unsere Strassen, um ihre Güter zu transportieren und ihre Dienstleistungen zu erbringen. Sie sind auf eine gut ausgebaute Strasseninfrastruktur angewiesen. Für das Gewerbe ist die «Milchkuh-Initiative» wichtig – darum unterstütze ich sie.» «Pro Liter Benzin oder Diesel bezahlen wir rund 90 Ra ppen Steuern an den Staat. Dieser verwendet nur gerade ein Drittel aller Strassenabgaben und -steuern für Strassenprojekte. Damit dies ändert, unterstütze ich die Milchkuh-Initiative.»