Extrablatt Januar 2016 | Page 9

9 Für eine sichere Schweiz Unserem Land geht es gut. Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Sowohl wirtschaftlich als auch sicherheits- und migrationspolitisch stehen Europa und die Schweiz jedoch vor grossen Herausforderungen. Wir sind gefordert, dafür zu sorgen, dass wir weiterhin selbst über uns bestimmen können. Freiheit und Unabhängigkeit sind zu verteidigen. Das Volk soll in unserer direkten Demokratie weiterhin das letzte Wort haben. Dafür setzen sich auch die zwei Vertreter der SVP im Bundesrat ein. Bundesrat Ueli Maurer – seit dem 1. Januar sind Sie Finanzminister der Schweiz. Was sind Ihre Zielsetzungen in diesem neuen Amt? Im Finanzdepartement geht es vor allem um dreierlei: um den Haushalt, um Steuern und um die Gesetzgebung für den Finanzplatz. Für diese drei Bereiche gibt es jeweils einen soliden Grundsatz, den man nicht aus den Augen verlieren darf. Erstens: Für den Staatshaushalt gilt dasselbe wie auch für uns alle als Privatpersonen. Man darf nicht über die Verhältnisse leben; man darf nicht mehr ausgeben, als man einnimmt. Zweitens: Jeder Steuerfranken muss zuerst von jemandem in diesem Land verdient werden. Darum werde ich mich vehement für ein attraktives Steuersystem und für einen sparsamen Umgang mit unseren Steuergeldern einsetzen. Drittens: Überregulierung erstickt die Wirtschaft. Wir müssen den Unternehmen möglichst viel Spielraum lassen, damit diese erfolgreich arbeiten können. Das ist mein roter Faden, an den ich mich halten werde. Was ist die grösste Herausforderung für die Schweiz in den nächsten vier Jahren? Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz zu erhalten. Wir stehen in einem weltweiten Wettbewerb. Global aktive Unternehmen gehen heute dorthin, wo sie die besten Voraussetzungen für ihre Tätigkeit finden. Wenn die Schweiz gute Unternehmen – und damit gute Steuerzahler und Arbeitgeber – in der Schweiz behalten will, muss sie hervorragende Rahmenbedingungen bieten. Das heisst: Weniger Regulierung, weniger Bürokratie, dafür eine möglichst wettbewerbsfähige Steuerordnung. Ausserdem dürfen wir die Sicherheit nicht vernachlässigen: Gerade die jüngste Vergangenheit, unter anderem mit dem Terror in Frankreich, zeigt uns, wie unberechenbar die Lage ist. Lange Zeit hat man die Sicherheit als selbstverständlich angesehen. Darum wurde bei der Armee massiv gespart. Sicherheit verlangt aber eine permanente Anstrengung; sie ist nicht gratis zu haben. Es gehört darum zu den grossen Aufgaben der nächsten Jahre, dass wir unsere Armee so ausrüsten und ausbilden, dass sie unser Land und unsere Bevölkerung vor den vielfältigen modernen Bedrohungen schützen kann. Mit der Weiterentwicklung der Armee schaffen wir die Voraussetzungen dafür. Welches sind die wichtigsten Geschäfte in Ihrem Departement in den nächsten Jahren? Eine ganze Reihe von Geschäften ist bereits aufgegleist. Von grosser Tragweite wird sicher die Unternehmenssteuerreform III sein. In den nächsten Monaten stehen bereits auch verschiedene internationale Treffen an, die ich wahrnehmen muss. Ich bin jetzt daran, V