Die Regierung und eine Mehrheit des Kantonsrates wollten die grosse Sanierung des Theaters St . Gallen am Stimmvolk vorbeischmuggeln . Bei fast 50 Millionen Franken seien nur neun Millionen Franken wertvermehrend , der Rest sei werterhaltend . Dank dem Ergreifen des Ratsreferendums ( dafür braucht es 40 von 120 Stimmen im Kantonsrat ) durch die SVP , hat nun das Stimmvolk das letzte Wort , ob es einen so grossen Betrag für neue Überzüge auf alten Stühlen investieren will .
Vorlage ist ein teures Flickwerk mit wenig Mehrwert : Die Gäste werden kaum etwas sehen Die Bauvorlage ist ein teures Flickwerk . Das verwinkelte Gebäude wird für 50 Millionen Franken saniert , aber die Besucherinnen und Besucher werden wenig Mehrwert haben . So wird der Zuschauerraum kaum angetastet ,
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die engen Sitze bleiben . Es ist jetzt schon absehbar , dass in wenigen Jahren erneut ein neuer Kredit für eine weitere Sanierung folgen wird . Aussagen , mit dieser Sanierungsvorlage könne der Theaterbetrieb für die nächsten rund 40 Jahre wieder unter guten Bedingungen und ohne weitere grosse Investitionen sichergestellt werden , gehören in das Reich der Märchen – die Regierung hat das Stimmvolk bereits im Jahr 2009 an der Nase herumgeführt ( siehe Seite 15 ). Neben dem Theater gehört auch die Tonhalle zu den Objekten , welche der Kanton im Jahr 2010 übernommen hat . Auch hier besteht laut neusten Aussagen von Regierung und Baudepartement Sanierungsbedarf . Dies , obwohl die Tonhalle 1993 totalsaniert wurde . Nach nur knapp 25 Jahren besteht bereits wieder Sanierungsbedarf ! Die Erneuerung des Theaters und der Tonhalle ist ein Fass ohne Boden . |
Das Theater ist Teil einer verfehlten Eliten-Kultur-Förderung des Kantons Das Theater St . Gallen wird vom Kanton St . Gallen jährlich mit fast 20 Millionen Franken subventioniert . Die Stadt St . Gallen bezahlt pro Jahr 8.4 Millionen Franken , die umliegenden Kantone Thurgau und die beiden Appenzell zusammen 3.4 Millionen Franken . Dies macht eine jährliche Subventionierung des Theaters mit öffentlichen Geldern von 31.6 Millionen Franken . Der Gesamtaufwand des Theaters liegt bei 40 Millionen Franken . Damit liegt die öffentliche Finanzierung des Theaters St . Gallen bei 79 Prozent ( 21 Prozent Eigenfinanzierung , nicht 31.3 Prozent wie die Regierung auf Seite 5 ihrer Botschaft vorrechnet ). Die Regierung nimmt es entweder mit der Wahrheit nicht so genau oder hat ganz einfach Mühe mit dem Rechnen . |
Eingangsbereich des Theaters St . Gallen |
Teures Theater St . Gallen | |
Jährliche Subventionierung mit öffentlichen Geldern |
31.6 Millionen Franken |
Jährlicher Gesamtaufwand |
40 Millionen Franken |
Eigenfinanzierung |
21 Prozent |
Finanzierung durch Steuerzahler |
79 Prozent |
Jährliche Veranstaltungen |
400 |
Durchschnittliche Kosten pro Veranstaltung |
80 ' 000 Franken |
Besucheranteil aus Ausland und anderen Kantonen |
36 Prozent |
Subventionierung jedes Eintritts |
140 Franken |