Extrablatt Ausgaben Februar 2018 Extrablatt Kanton Appenzell Ausserrhoden | Page 12

12 «Ich fühle mich dem Kanton verpflichtet» Im Herbst 2015 errang David Zuberbühler für die SVP das einzige Nationalrats­mandat des Kantons. In der grossen Kammer vertritt er bewusst nicht nur die ­Interessen seiner Partei, sondern auch die der gesamten Bevölkerung von Appenzell ­Ausserrhoden. Nach einer intensiven Einarbeitungszeit hat «dä Zubi» seinen Platz ­im Rat gefunden und bringt sich aktiv in die Ratsdebatten und in der Kommission ein. David Zuberbühler, vor etwas über zwei Jahren haben Sie Ihr Amt als Nationalrat angetreten. Erinnern Sie sich an Ihre ersten Eindrücke? In Erinnerung geblieben ist mir – ganz abgesehen von der riesigen Freude über meine Wahl - in erster Linie der gewaltige Berg an Post, der nach der Wahl angekommen ist. Noch heute ist der Stapel gross, wenn ich für einige Tage nicht zu Hause bin. Verbände, Firmen, Organisationen: Alle wollten sie umgehend ihre Interessen depo- nieren oder tun es heute noch. Die ers- ten Tage im Bundeshaus waren beson- ders aufregend. Uns Neulingen wurden anlässlich einer Informations- veranstaltung die wichtigsten An- sprechpartner mitgeteilt, eine detail- lierte Einführung in die Abläufe des Parlaments erhielten wir hingegen nicht. Sehr viele Detailfragen hatte ich deshalb selbst zu klären. Eine grosse Unterstützung waren mir dabei die Kolleginnen und Kollegen aus der Fraktion. Besonders eindrucksvoll war natürlich auch die Wahl des Gesamt- bundesrates gleich zu Beginn der neu- en Legislatur. Wo haben Sie in den ersten zwei Jahren politische Schwerpunkte gesetzt? Ich habe schon früh drei Bereiche de- finiert: Ich fordere eine tiefere Staats- quote, verbunden mit einem sorgsa- meren Umgang mit Steuergeldern. Gleichzeitig will ich verhindern, dass David Zuberbühler unterwegs mit einer Delegation zu den Schweizer Angehörigen der Kfor-Truppe. wir – und insbesondere unsere Kinder – uns dereinst als Fremde im eigenen Land fühlen. Und ich fühle mich dem «Dä Zubi» mit seinem Vater Walter Zuberbühler im Familienunternehmen zubischuhe.ch in Herisau. Kanton Appenzell Ausserrhoden ver- pflichtet. Unser Kanton liegt mir be- sonders am Herzen. Ich wurde zwar für die SVP gewählt, versuche aber auch für all jene Wählerinnen und Wähler im Kanton da zu sein, die mir ihre Stimme nicht gegeben haben. Dies vor allem bei Bundesthemen, die für Appenzell Ausserrhoden von zent- raler Bedeutung sind. In diesem Sinne sehe ich mich gewissermassen als zweiten Ständerat. Und nebenbei: Im Unterschied zu grösseren Kantonen wurde ich nicht durch das Proporz- wahlverfahren in das eidgenössische Parlament gewählt. Deshalb gilt meine Loyalität nicht nur der Partei, sondern ganz allgemein allen Ausserrhoderin- nen und Ausserrhodern. Dass man es dabei aber nie allen recht machen kann, ist mir natürlich auch bewusst. Wird das gern gesehen innerhalb der SVP? Ich kann das Parteiprogramm der SVP überzeugt mittragen. Aber dort, wo unser Kanton direkt betroffen ist, versuche ich, seine Interessen zu ver- treten. Ich glaube, dass das unterdes- sen auch meiner Fraktion bekannt ist. Ich bin allerdings darauf angewiesen, dass die Bevölkerung ihre Anliegen, die unseren Kanton betreffen, an mich heranträgt. Ständerat Andrea Caroni und ich treffen uns mitunter auch aus diesem Grund regelmässig mit der Ausserrhoder Regierung, um heraus- zufinden, in welchem Bereich wir uns während der bevorstehenden Session für den Kanton einsetzen können. Ich sehe es als meine Aufgabe, Appenzell Ausserrhoden vorwärts zu bringen, überall dort, wo das auf nationaler Ebene überhau