Explore Mallorca Magazine May/June 2013 | Page 39

WANDERUNG ZUR BUCHT CALA TUENT Die beste Zeit zum Wandern: Von April bis Juni und von September bis November Länge: 11 km (ca. 4 Stunden) Preis: 42E pro Person Tramuntana Tours Bietet geführte Wanderungen, Mountainbiken, Canyoning, Kajakfahren, Angeln und Bootsausflüge. info@tramuntanatours.com (+34) 971 632799 72 Calle de La Luna, Sóller Passeig Es Través Marina, Port Sóller www.tramuntanatours.com F rühling auf Mallorca ist meine liebste Jahreszeit. Die hochsommerliche Hitze hat noch nicht eingesetzt und es weht eine sanfte Brise durch das hohe, grüne Gras. Es ist, wie mir meine Führerin Michelle erklärt, die perfekte Jahreszeit zum Wandern. Denn es war an einem solchen sonnigen, wolkenlosen Tag, dass ich mich mit Tramuntana Tours, einem Erlebnis-Reisebüro aus Sóller, auf eine geführte Wanderung durch das großartige Tramuntana-Gebirge begab. Nach einer kurzen Fahrt von Port Sóller begann die Wanderung am Mirador de Ses Barques, einem spektakulären Aussichtspunkt mit Blick auf die darunter liegende Stadt. Die Wanderung sollte 11 km lang sein und an der Cala Tuent enden, wo ein Boot auf uns warten würde. Tramuntana Tours hat einen hervorragenden Ruf auf der Insel; das Reisebüro ist seit über acht Jahren Profi für alles, was unter freiem Himmel stattfindet. Ich wusste, dass ich in guten Händen war, und Michelles Energie und ihre offensichtliche Leidenschaft waren ansteckend. Wir begannen in einem angenehmen Tempo, und unsere kleine Gruppe genoss still das morgendliche Vogelgezwitscher und das Blöken der Schafe. Wir hielten regelmäßig an und Michelle erklärte uns die Landschaft um uns herum. Dabei erweckte sie die Vergangenheit zum Leben in einem Land, das ich schon so oft gesehen, aber bisher nie ganz verstanden hatte. Nachweise aus der maurischen Zeit finden sich überall. Ihre 300 Jahre auf der Insel haben ein großes Erbe hinterlassen, von den abgestuften Terrassen bis hin zu den steinernen Bewässerungssystemen, in denen das Wasser rinnt. Wir gingen vorbei an gepflegten Feldern, umrundeten alte und knorrige Olivenbäume auf unserem Weg und sogen den Duft von wildem Heidekraut und Rosmarin ein, der in der Luft lag. An der Strecke lagen große Fincas (Bauernhöfe) aus dem 16. Jahrhundert, und beim Anwesen Balitx d’Avall legten wir einen Boxenstopp ein und gönnten uns ein erfrischendes Glas Orangensaft, das aus Früchten der nahe gelegenen Haine gepresst worden war. Anschließend verließen wir das landwirtschaftliche Tal und kletterten auf dem steinigen Weg in die Berge hinauf. Am Coll de Biniamar legten wir eine kurze Verschnaufpause ein, um einen interessanten großen Steinkreis in einem Steineichenwald zu inspizieren. Eine uralte Kohlengruppe, wie Michelle erklärte. Zu Mittag legten wir oben auf dem Berg eine Pause ein. Das tiefblaue Mittelmeer streckte sich vor uns aus, Pinien bedeckten die Hänge hinunter zu einsamen Buchten mit stillem, türkisfarbenem Wasser. Von hier aus war es ein angenehmer Spaziergang von einer Stunde entlang des schmalen Küstenwegs in die wunderbare natürliche Schönheit der Cala Tuent. Müde aber beschwingt setzten wir uns in das einzige Restaurant der Gegend, Es Vergeret, wo wir einen wohlverdienten Kaffee und lokal hergestellte Mandelkuchen bestellten. Die Tapfersten aus der Gruppe genossen ein erfrischendes Bad im Meer. Auf dem Boot zurück nach Sóller fragte ich Michelle, welche der Strecken sie am liebsten möge. „Ich liebe diese Strecke“, erzählte sie mir. „Alle können mitmachen, unabhängig davon, wie fit sie sind. Und an einem Tag wie heute ist es einfach so herrlich.“ „Was ist der anstrengendste Ausflug, den Tramuntana Tours anbietet“, fragte ich. „Auf jeden Fall der Torrent de Pareis“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. „Aber die Schlucht ist so spektakulär, dass sich die körperliche Anstrengung wirklich lohnt.“ Mehr musste ich gar nicht hören: Ich werde schon sehr bald die Schlucht erobern! 37