EIN LEITFADEN FÜR MÄNNER ZU
STRESSMECHANISMEN
Das Wort »Stress« enthält eine ernsthafte emotionale Belastung. Sofort denkt man an näher rückende
Abgabetermine, lange To-Do-Listen und emotionale Unruhe. Allerdings erfüllt Stress einen wichtigen
biologischen Zweck: Unsere Vorfahren, die Jäger und Sammler, nutzten ihre Stresssysteme, um sich
für den Kampf oder die Flucht zu rüsten und so überleben zu können. Bei Bedrohung setzte das
Nebennierensystem des primitiven Menschen die für sein Überleben notwendigen Hormone frei.
Klar, für das Überleben in der heutigen Zeit sind andere Dinge wichtig. Der moderne Mensch erfährt eher psychischen
Stress als physische Gefahr. Allerdings erkennt unser Körper diesen Unterschied nicht. Bei emotionalem Stress setzt
unser Körper die gleichen Hormone frei, die uns dazu bringen, um unser Leben zu rennen, während unser Gehirn
darum kämpft, uns auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Das Wissen darum, wie ein ansteigender
Stresshormonpegel die Wahrnehmung von Männern und ihre Reaktionen auf die Herausforderungen des Alltags
beeinflusst, könnte der Schlüssel zu einer besseren emotionalen Gesundheit sein.
ERSTENS: MACHEN SIE SICH
KLAR, DASS MÄNNER
HORMONELL AUF GANZ EIGENE
WEISE AUF STRESS REAGIEREN.
DIE FOLGE: MÄNNER SIND
DARAUF PROGRAMMIERT,
PROBLEME ZU LÖSEN, BEVOR SIE
IHRE EMOTIONEN VERARBEITEN.
ARBEITEN SIE MIT IHREN
STRESSHORMONEN,
NICHT GEGEN SIE.
Die drei Stresshormone, die für die
Kampf-oder-Flucht-Reaktion zuständig
sind, sind Cortisol, Epinephrin (auch als
Adrenalin bekannt) und Oxytocin. Cortisol
und Epinephrin erhöhen den Blutdruck und
schärfen die Sinne. Oxytocin mildert die
Wirkung von Cortisol und Epinephrin und
beruhigt die Emotionen.
Zwar tritt das Kampf-oder-Flucht-Syndrom
bei allen Menschen auf, Männer setzen
jedoch weniger Oxytocin frei als Frauen und
reagieren deshalb sowohl auf Cortisol als
auch auf Adrenalin stärker. Männer sind also
so „programmiert“, dass sie unter Stress
hochtouren. Dieser Zustand bleibt erhalten,
bis sich ihr Hormonspiegel wieder
normalisiert hat.
Männer neigen dazu, ihre Gefühle
abzuspalten und zu unterdrücken – und
wählen stattdessen den kürzesten Weg zu
einer Lösung oder Sicherheit. Diese
biologische Tatsache könnte Licht sowohl in
die gesunden als auch in die ungesunden
Bewältigungsstrategien bringen, die Männer
unter Stress anwenden.
Positiv an dieser Reaktion ist, dass Männer
Stress in strategische, wettbewerbsfähige
Produktivität kanalisieren. Die Kehrseite
dieser Reaktion jedoch ist der sogenannte
Eskapismus. Wenn der Stresspegel steigt,
verlieren sich Männer ebenso oft in
aufreibenden Konkurrenzkämpfen, die
das überschüssige Cortisol und
Epinephrin verbrennen.
Mit diesem neuen Wissen über die Reaktion
unseres Körpers auf Stresshormone können
Sie besser einschätzen, wie gut Sie mit
Ihrem Nebennierensystem kooperieren.
Nutzen Sie die Produktivitätsspitzen, um
Ihren dreistelligen Posteingang in den Griff
zu bekommen, oder gehen Sie mit
Feuereifer die To-Do-Liste mit den längst
überfälligen Arbeiten an Ihrem Haus an?
Vielleicht nehmen Sie sich mehr Zeit für
Sport oder Ihre Hobbys? Könnten Ihre
Bewältigungsmechanismen auch ein
Vermeidungsverhalten sein, das Sie zwar
vorübergehend ablenkt, den Stresszustand
letztlich aber nicht beendet? Wenn Sie sich
diese Fragen ehrlich beantworten, werden
Sie mit gesunden Strategien auf die
Herausforderungen des Lebens reagieren.
doTERRA.com / 15