DIGITALISIERUNG Vernetztes Bauen – effizienter , transparenter , nachhaltiger
Digitalisierung und Vernetzung werden laut Pressemitteilung der bauma als wirksame Maßnahmen gesehen , um die großen Herausforderungen der Bauwirtschaft in den Griff zu bekommen . Angesichts dieser Bedeutung habe die bauma 2025 den Themenschwerpunkt „ Vernetztes Bauen “ aufgenommen . Die Weltleitmesse für Baumaschinen , Baustoffmaschinen , Bergbaumaschinen , Baufahrzeuge und Baugeräte soll vom 7 . bis 13 . April 2025 auf dem Münchner Messegelände stattfinden .
Vernetztes Bauen ist eines der Kernthemen der bauma 2025 . Foto : Messe München GmbH
Intelligentes Zubehör mit standardisierter digitaler Sprache Beim vernetzten Bauen werden digitale Technologien und Kommunikationssysteme in den Bauprozess integriert , was die Zusammenarbeit und Effizienz verbessere . So sollen beispielsweise Anbaugeräte und Zubehör Prozessdaten liefern und mit den jeweiligen Trägermaschinen kommunizieren . Damit diese Kommunikation auch herstellerübergreifend funktioniert , sei eine einheitliche digitale Sprache erforderlich . Den Grundstein dafür habe das BUS-Protokoll MiC 4.0 gelegt , das auf der letzten bauma 2022 mit dem Innovationspreis im Bereich der Digitalisierung ausgezeichnet worden ist . Dieses sei nun in der Version 1.0 mit voller Funktionssicherheit frei verfügbar . Dank des gemeinsamen Universalprotokolls erkenne die Trägermaschine , welches Zubehör verwendet werden soll , welche Parameter es zur Funktion benötigt und ob es überhaupt für den Einsatz an dieser Maschine geeignet ist „ Unfälle durch falsch angeschlossene Schnellwechsler , ungeeigneten Hydraulikdruck oder falsch dimensioniertes Zubehör könnten so zuverlässig vermieden werden “, so Dr . Darius Soßdorf , Geschäftsführer des Arbeitskreises MiC 4.0 im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau .
Bidirektionaler Informationsfluss zwischen Baumaschine und Benutzer Durch die fortschreitende Digitalisierung der Baumaschinen erhielten die Anwender immer mehr Daten , die ihnen nicht nur den Zustand der Maschinen zeigten , sondern auch wertvolle Informationen über deren Leistung und Arbeitsqualität lieferten . So ließen sich zum Beispiel auf Basis aktueller Verbrauchsdaten effizientere Kraftstoffrouten entwickeln , während der Maschineneinsatz durch die genaue Erfassung der jeweiligen Auslastung optimiert werden könne . Dass der Informationsfluss keine Einbahnstraße von der Maschine zum Fahrer sein müsse , zeige eine neue Funktion des Telematiksystems vom Hersteller Bobcat . Der Motor von
Radladern , Minibaggern und Co . könne vom Besitzer mit wenigen Klicks aus der Ferne deaktiviert – und auch wieder aktiviert – werden . Das verhindere unbefugte Nutzung und Diebstahl , was sich nach Unternehmensangaben unter anderem in niedrigeren Versicherungsprämien niederschlagen kann .
Wertvolle Unterstützung für Maschinenführer Auf der Grundlage digitaler Informationen und angesichts des Fachkräftemangels könnten auch weniger erfahrene Maschinenführer leichte Fehler und Unfälle vermeiden und sehr gute Arbeitsergebnisse erzielen . So biete der Baumaschinenhersteller Develon , früher bekannt als Doosan Construction Equipment , zusammen mit dem Vermessungsspezialisten Leica Geosystems seit Kurzem eine 3D-Maschinensteuerung als Nachrüstoption für eines seiner Raupenbaggermodelle an . Auf dem Bedienfeld in der Kabine würden Konstruktionsinformationen und Echtzeit-Schnitt- / Füllanzeigen angezeigt , sodass der
Fahrer die Baggerarbeiten genau nach dem Referenzmodell ausführen könne .
Sensoren verbinden die physische und die virtuelle Welt Sensoren seien eine Voraussetzung für die Digitalisierung von Baumaschinen , einschließlich der Entwicklung von Assistenz- und Autonomiesystemen . Sie erfassten zum Beispiel die Ausleger- und Löffelposition , würden für das Fluidmanagement eingesetzt oder halfen , strukturelle Belastungen und Schäden zu erkennen . Eine der größten Herausforderungen für den Einsatz von Sensortechnologien in der Baumaschinenindustrie sei oft das raue Arbeitsumfeld . Deshalb entwickelten Hersteller wie Baumer extrem robuste Sensoren speziell für den Einsatz in mobilen Maschinen . Spezielle Material- , Konstruktions- und Prüfkonzepte sollen dafür sorgen , dass die für die Digitalisierung notwendigen Daten auch unter härtesten Einsatzbedingungen fließen .
EDELSTAHL AKTUELL | AUSGABE 1 | FEBRUAR 2025 29